Glücksfall für den Flurhof

Auf dem Flurhof in Balgach werden seit neustem Kurse im Dressurreiten angeboten. Reitlehrer ist der in der Szene bekannte Grand-Prix-Reiter Jörg Beerhenke aus Pforzheim.

Mäx Hasler
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Jörg Beerhenke ist Grand-Prix-Reiter und einer der jüngsten Dressurrichter in Deutschland. (Bild: Mäx Hasler)

Jörg Beerhenke ist Grand-Prix-Reiter und einer der jüngsten Dressurrichter in Deutschland. (Bild: Mäx Hasler)

Reitsport. Seit den Erfolgen von Christine Stückelberger in den Siebzigerjahren – Olympiasiegerin 1976, Weltmeisterin 1978 – ist es im Dressur-Reitsport in der Schweiz ruhig geworden. Dies könnte sich vielleicht wieder ändern, denn auf dem Flurhof von Carola und Otto Steurer in Balgach werden seit Anfang Jahr im Drei-Wochen-Turnus Kurse für das Dressurreiten angeboten.

Organisatorin dieser beliebten und bisher ausgebuchten Kurse ist Beatrice Sieber aus Widnau. Der Zufall wollte es, dass solche Kurse angeboten werden. Zwei Dressurreiter, die ihre Pferde im Flurhof in Pension haben, erkundeten sich nach Weiterbildungsmöglichkeiten in der Region, und so nahm das Ganze seinen Lauf.

Kapazität im Reitsport

Kursleiter ist der bekannte Dressurreiter und Dressurrichter Jörg Beerhenke.

Zum Reitsport kam Beerhenke als Ausmister von Pferdeställen, mit dem sich der Schüler ein Taschengeld verdiente. Sein erster richtiger Kontakt mit Pferden hatte er bei Manfred Hölzel, bei dem Beerhenke viele Jahre als Pferdepfleger tätig war. Nach dem Schulabschluss im Jahre 1985 machte er bei Bernhard Goldschmied die Ausbildung zum Pferdewirtschaftsmeister.

Schon im zweiten Lehrjahr war er Sieger in einem bundesweiten Lehrlings-Vergleichskampf. Bei Horst Eulich in Sulzbach war Beerhenke Bereiter, wo er auch die Reitlehrer-Prüfung ablegte. Im Jahre 1997 machte sich der gebürtige Stuttgarter selbständig. Damals hatte er mit seinem Pferd «Savarin» bereits drei S-Siege auf seinem Konto. Mit seinem besten Pferd «Feiner Herr» holte er sich sieben weitere Siege, die ihm das goldene Reiter-Abzeichen einbrachten.

Im Jahr 1998 legte er die Richterprüfung der Klasse L ab, vier Jahre später das der Klasse M, und seit vier Jahren ist er auch im Besitz des Diploms in der Klasse S. Momentan arbeitet Jörg Beerhenke an der Grand-Prix-Richterprüfung.

Glücksfall für den Reitsport

«Geduld und die ständige Bereitschaft vom Pferd zu lernen, ist das Wichtigste, was ein Reiter und ein Trainer mit sich bringen müssen, um im Dressur-Reitsport Erfolg zu haben», ist das Motto von Beerhenke.

Dass ein solcher Mann – übrigens ein Freund der Familie Steurer – in Balgach Kurse gibt, ist laut Beatrice Sieber ein Glücksfall für das Reitsportzentrum Flurhof, ja sogar für den Reitsport in der Region. Sie seien richtiggehend überrascht worden über das Interesse an den Kursen. Die ersten drei Kurse waren ausgebucht und auch für den vierten, der am 13./14. April stattfindet, hätten Interessenten auf später vertröstet werden müssen.

Für einen Kurs, der mit maximal 18 Personen durchgeführt wird, benötigt der Teilnehmer zwei Tage Zeit. Es seien nicht in erster Linie Dressur-Reiter die einen solchen Kurs machen, dieser sei auch für Springreiter empfehlenswert. Wichtig ist für Beerhenke ein gemischtes Niveau von Jugendlichen und Erwachsenen. Springreiter können mit dieser Ausbildung die Durchlässigkeit und Rittigkeit ihres Pferdes im Parcours verbessern. Jeder grosse Springreiter hat laut Beerhenke einen eigenen Dressur-Trainer.

Seine Kursteilnehmer haben alle Einsteiger-Niveau, was sich auf die Qualität des Kurses auswirke. Neulingen rät er, erstmal Privatstunden zu nehmen.

Mehr unter www.joerg-beerhenke.de oder www.flurhof.com