Frühlingsputz beim FC St. Margrethen

FUSSBALL. Sieben Abgänge, acht Zuzüge: Das in der 2. Liga interregional abstiegsgefährdete St. Margrethen startet in zwei Wochen mit einem stark veränderten Team in die Rückrunde. Präsident Natal Schnetzer sagt: «Nach mehr als drei Jahren mit demselben Stamm, tut uns eine Blutauffrischung gut.»

Yves Solenthaler
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Der Ex-Rheinecker Sheval Ljatifi (links) stürmt neu für den FC St. Margrethen in der 2. Liga interregional. (Bild: Archiv/zar)

Der Ex-Rheinecker Sheval Ljatifi (links) stürmt neu für den FC St. Margrethen in der 2. Liga interregional. (Bild: Archiv/zar)

Beabsichtigt war der intensive Frühjahrsputz aber nicht. So haben Danijel Agatic (nach Altstätten) und Alex Vujinovic (Rorschach) wegen schulischer und beruflicher Verpflichtungen gewechselt. Mit den zu Dardania St. Gallen abgewanderten Helder Antunes und Edin Bastah hat man sich auf eine Trennung geeinigt. Abnor Morina ist in der ganzen Rückrunde gesperrt, Burim Mustafa ein Langzeitverletzter. Und die Leistungen des erst im Sommer gekommenen Stürmers Ueverton Da Silva waren nicht zufriedenstellend. Da Silva kickt am aktuellen Widnauer Wintercup für den FC Diepoldsau-Schmitter, der noch im Herbst die Rückkehr zum Dorfverein verkündet hatte.

Türkische Hochkaräter

Die Neuen sind zum Teil Hochkaräter. Allen voran das Türken-Trio Gültekin Sönmez (vom FC Dornbirn), Ibrahim Erbek (Schweinfurt) und Burhan Yilmaz (Hard). Der offensive Aufbauer Sönmez und der defensivere Erbek bringen Erfahrung in der zweithöchsten österreichischen Liga mit, Yilmaz ist im Rheintal von seiner Zeit bei Widnau noch bekannt. «Mit den drei Türken wollen wir einen ähnlichen Effekt erzielen, wie der AC Milan in den 80er-Jahren mit seinen Holländern», schmunzelt Schnetzer.

Eine St. Margrether Vergangenheit hat der quasi im Tausch mit Agatic von Altstätten gekommene Liridon Maliqi. Er ist wie Sheval Ljatifi vom FC Rheineck ein offensiv ausgerichteter Spieler. «Ljatifi ist ein ausgeprägt kämpferischer Spieler», sagt Schnetzer, «dieses Element wird unser Spiel beleben, weil wir es bisher zu oft mit spielerischen Mitteln versuchten.»

Drei weitere Zuzüge sind vor allem als Investitionen in die Zukunft zu verstehen: A-Junior Dario Fae vom SC Brühl, Mittelfeldspieler Azo Popadic vom FC Staad und Ahmet Cetinkaya, ein aus der eigenen zweiten Mannschaft reaktiviertes Talent im Mittelfeld: «Vor allem Fae hat mich in den bisherigen Testspielen als rechter Aussenverteidiger überzeugt.»

Team muss harmonieren

Das Ziel ist von der Tabelle vorgegeben: Ligaerhalt. «Von der Qualität her sind wir gegenüber der Vorrunde ebenbürtig, wenn nicht gar stärker», sagt Schnetzer. Doch er weiss nur zu gut, dass dies allein nichts nützt: «Unser Manko ist die Teamfähigkeit. Deshalb wird es wichtig sein, dass die Mannschaft zusammenwächst.» Schnetzer zitiert den Eishockeytrainer Ralph Krüger: «Die Summe des Teams ist höher als die Summe der Individuen.» Allerdings ist die Zeit knapp bemessen, die Trainer Michael Lehnherr hat, um diese Summe zu erreichen. In zwei Wochen beginnt bereits die Rückrunde. «Ein Wintereinbruch käme uns nicht ungelegen», sagt Schnetzer.