Seit über 530 Jahren wird von den Altstättern ein Kirchenopfer pro Monat für die Forstkapelle gesammelt. Sie wird seit den Anfängen durch Spenden ohne jegliche Steuergelder unterhalten.
ALTSTÄTTEN. Die letzten Renovationen an der Forstkapelle fanden in den Jahren 1915, 1953 und 1983 statt. Um ein Gebäude dieser Art in einem guten Zustand erhalten zu können, braucht es etwa alle 30 Jahre eine Sanierung.
Die geplanten Unterhaltsarbeiten beinhalten aussen Malerarbeiten und Instandsetzungsarbeiten am Dach, innen Reinigung der Wände, einen neuen Anstrich, Anstrich der Fensterrahmen und nötige Instandsetzungsarbeiten. Die Arbeiten sollen 2014 von Mitte September bis November ausgeführt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 120 000 Franken. Bis jetzt konnten bereits 60 000 Franken gesammelt werden.
2000 Kerzen mit einer Widmung zur Forstkapelle stehen zum Verkauf bereit. Die Kerzen werden auf dem Sekretariat der Katholischen Kirchgemeinde Altstätten und nach dem Gottesdienst vom 25. Dezember für zehn Franken zum Verkauf angeboten. Der Erlös daraus kommt zu 100 Prozent der Forstkapelle zugute. Wer gerne einen Barbetrag spenden möchte, kann diesen auf das Postcheckkonto 90-3843-8 mit dem Vermerk: «Spende Forstkapelle» überweisen.
Die Muttergottes in der Forstkapelle wacht seit 1480 über Altstätten. Sie gab den Altstättern bei den Föhnstürmen und Pestzügen Kraft, Halt und Hoffnung für die Zukunft. 1963 hat sie der bekannte Altstätter Künstler Ferdinand Gehr mit seinen Glasfenstern noch zusätzlich geehrt. Die Geschichte der Forstkapelle begann am 11. Februar 1477 mit der Schenkung des Grundstückes an die Altstätter. In den folgenden Jahren wurde die Kapelle durch die Bevölkerung in Fronarbeit erbaut. Die zu jener Zeit abgeschiedene Örtlichkeit wurde vor allem während der Pestzüge des 15. und 16. Jahrhunderts von der Altstätter Bevölkerung als Fluchtort aufgesucht.
Bei diesen Pestzügen starben rund 30 Prozent der Bevölkerung von Altstätten. In ihrer Not gelobten die Altstätter, alljährlich zwischen Mai und August jede Woche einmal zur Kapelle zu pilgern. Die Altstätter haben das Gelübde ihrer Vorfahren bis auf den heutigen Tag nicht vergessen. Noch heute pilgern sie bei schönem Wetter jeweils am Mittwoch um fünf Uhr von der Pfarrkirche zur Kapelle hoch. Im Mai finden zusätzlich an den Sonntagen Marien-Andachten statt. Auch die jährlichen Forstkonzerte erfreuen sich grosser Beliebtheit weit über Altstätten hinaus. (pd)