RHEIINECK/ST.MARGRETHEN. Bei engen Zinsmargen blickt die Raiffeisenbank Unteres Rheintal mit verhaltenem Vertrauen in die Zukunft: «Die Bäume werden noch nicht in den Himmel wachsen, eine wirkliche Erholung der Konjunktur sehen wir erst im nächsten Jahr», sagte VR-Präsident Christian Jakob.
In der Turnhalle Kugelwis in Rheineck sowie in der Turnhalle Rheinau in St. Margrethen fand gestern Abend die ordentliche Generalversammlung der Raiffeisenbank Unteres Rheintal statt. Haupttagungsort war dieses Jahr Rheineck, die Verhandlungen wurden über eine Videoleitung nach St. Margrethen übertragen. Im Anschluss an den geschäftlichen Teil fröhnten die Genossenschafter und Genossenschafterinnen dem traditionellen gemütlichen Zusammensitzen bei Speis und Trank, denn die Raiffeisen-GV ist immer auch ein Dorffest.
In Rheineck unterhielt das Komikerduo «die Wildlinge», in St. Margrethen sorgten die beiden bekannten Komiker «Messer und Gabel» für Stimmung.
Im geschäftlichen Teil folgten zuvor die Genossenschafter und Genossenschafterinnen allen Anträgen des Verwaltungsrates und hiessen den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung einstimmig gut. Sie stimmten der Verzinsung der Anteilscheine in der gesetzlichen Maximalhöhe von 6 Prozent zu.
Die Wirtschaftskrise habe deutliche Spuren hinterlassen, stellte Verwaltungsratspräsident Christian Jakob in seinem Geschäftsbericht fest. Im internationalen Vergleich aber stehe die Schweiz sehr gut da. Man dürfe dies ruhig als Erfolg für das «Modell Schweiz» verbuchen. Der Einbruch des Bruttoinlandproduktes liegt weit unter demjenigen des Euroraumes und der USA.
In diesem Sinne stellte Christian Jakob auch das Geschäftsergebnis der Raiffeisenbank als Erfolg für das «Modell Raiffeisenbank» dar. Trotz sinkenden Zinsmargen und schwierigem wirtschaftlichem Umfeld habe die Bank gut gearbeitet. Mit Stolz und Genugtuung konnte Christian Jakob festhalten, dass die Erwartungen im Bereich Wachstum klar übertroffen worden sind.
Das Fundament des guten Geschäftsganges ruht auf drei Pfeilern: Auf den Genossenschaftern, die in die Raiffeisenbank vertrauen, auf einem kompetenten und kooperativen Verwaltungsrat, der ihm zur Seite stehe, sowie auf fachlich bestens gerüsteten Mitarbeitern. Ziel aller sei letztlich immer die beste Lösung für die Bank und für die Genossenschafter. Dafür wolle er sich einsetzen.
Bankleiter Oswald Wetli präsentierte anschliessend das Bankjahr im Zahlenspiegel. Die Bilanzsumme stieg per Ende Jahr von 417 Mio. Franken auf 455 Mio. oder um beachtliche 8,9 Prozent. Noch etwas höher war der Zuwachs an Kundengeldern. Sie stiegen um 37,8 Mio. Franken oder 12,5 Prozent auf über 340 Mio. Der Trend, dass viele Bankkunden von den sogenannt «Grossen» zu den überschaubaren kleineren Banken wechseln, hält unvermindert an.
Auch die Anzahl der Genossenschafterinnen und Genossenschafter hat deutlich zugenommen und beweist das ungebrochene Vertrauen in Raiffeisen. 215 Neumitglieder kamen 2009 dazu, die Zahl der Genossenschafter stieg damit auf 4788.
Die Raiffeisenbank Unteres Rheintal erwirtschaftete einen Jahresgewinn von rund 850 000 Franken. Die Genossenschafter stimmten der Verzinsung ihrer Anteilscheine mit 6 Prozent zu. Der Rest des Gewinnes wurde den allgemeinen gesetzlichen Reserven zugewiesen.