Eishockey-Krimi in Widnau

EISHOCKEY. Der SC Rheintal dreht das Spiel und gewinnt in der Verlängerung gegen Prättigau: 4:3 (0:2, 1:1, 2:0, 1:0).

Sepp Schmitter
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Der SCR braucht oft zu viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen. (Bild: Sepp Schmitter)

Der SCR braucht oft zu viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen. (Bild: Sepp Schmitter)

Prättigau-Herrschaft präsentierte sich nicht als Angstgegner. Es ist der SCR, der eine Art «Heimkomplex» zu haben scheint: Die Luchse versuchen, ihrem Publikum etwas zu zeigen, verkrampfen sich und nichts passt mehr zusammen. So gab es auch gegen die in der Startphase resolut anstürmenden Bündner viele Fehlpässe und Scheibenverluste. Darum nicht verwunderlich, gab es in der 10. ein Powerplaytor für die Bündner: Käppeli von der Blauen und Cola lenken ab. Dann noch ein unglücklicher Ablenker ins eigene Tor und schon stand es 2:0.

Kurioses Mitteldrittel

Schon nach 20 Sekunden im Mitteldrittel lag die Scheibe im verschobenen Tor von SCR-Marti. Nach langen Diskussionen urteilte der Unparteiische: Kein Tor, aber zwei Minuten Strafe gegen Marti wegen absichtlichem Torverschieben. Dann fiel endlich der Anschlusstreffer durch Ammann. Aber nur Sekunden später stellte Prättigau den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. SCR-Trainer Roger Nater griff nun zu einer ungewöhnlichen Massnahme und beorderte Lüscher zwischen die Pfosten nahm Marti aus dem Spiel. Damit sollte Ruhe einkehren und die verunsicherte Defensive stabilisiert werden. Tatsächlich kamen die Rheintaler besser ins Spiel und kontrollierten nun das Geschehen. Die Zuschauer schöpften Hoffnung für das letzte Drittel.

SCR überlegen zum Sieg

Die Luchse schafften im Schlussdrittel den Anschluss trotz zahlreicher Chancen erst in der 50. Das verlieh aber Flügel und so stürmten die Rheintaler munter weiter. In Unterzahl kam dann Moser an die Scheibe und hämmerte diesen Konter kaltblütig zum 3:3-Ausgleich in die Maschen. Noch wären die Bündner 80 Sekunden in Überzahl gewesen, hatten sich aber selbst aus dem Spiel genommen mit einer Strafe wegen unsportlichem Verhalten. Die Verlängerung begann mit Vier gegen Drei und wieder war es Moser, der die Scheibe nach 26 Sekunden zum vielbejubelten Siegestreffer versenkte. Sehr zur Freude der 300 Zuschauer war es ein turbulentes Spiel, das aber Nerven kostete.