Dollar dürfte wieder fester notieren

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Zum ersten Mal seit Januar 2015 hat diese Woche der Euro zum US-Dollar an der Marke von 1.20 gerüttelt. Die europäische Gemeinschaftswährung vermochte dabei von den anhaltenden Spannungen zwischen Nordkorea und den USA sowie einer zunehmenden Markterwartung zu profitieren, wonach die amerikanische Notenbank bei der Straffung der Geldpolitik noch etwas moderater voranschreiten wird, als dies bislang der Fall war.

Wir gehen jedoch davon aus, dass die amerikanische Notenbank im Dezember die Zinsschraube doch nochmals um weitere 25 Basispunkte anziehen wird. Da die EZB gleichzeitig stillhalten und somit keinen Schritt in Richtung beginnender Zinsnormalisierung unternehmen dürfte, sollte die – gegenwärtig noch nicht eingepreiste – sich weiter ausweitende Zins­differenz zwischen den USA und der Währungsunion dem Greenback wieder etwas Aufwind verschaffen. Aus diesem Grund erwarten wir EUR/USD auf drei Monatssicht wieder etwas schwächer.

Ein wenig anders sieht es für die Entwicklung des Dollars gegenüber dem Schweizer Franken aus. So dürfte die amerikanische Währung gegenüber dem Franken auf Dreimonatssicht nochmals leicht zulegen. Diese Bewegung ist vor allem auf die Entwicklung der Heimwährung zum Euro zurückzuführen. Denn die abgenommenen politischen Risiken innerhalb der europäischen Währungsunion dürften den Schweizer Franken vorerst vor einer neuerlichen Erstarkung gegenüber des Euros bewahren und im Verlauf der kommenden zwölf Monate sogar zu einer weiteren leichten Abschwächung führen.

Eine Einbahnstrasse ist die Entwicklung des Dollars weder zum Euro noch zum Schweizer Franken jedoch keinesfalls. Viele (politische) Unwägbarkeiten können einerseits den Greenback und anderseits besonders auch den Schweizer Franken in seiner Rolle als Sichere-Hafen-Währung zumindest kurzfristig erheblich beeinflussen. Eine an Dynamik gewinnende Eskalationsspirale zwischen den USA und Nordkorea kann sich beispielsweise schnell wieder spürbar auf das Währungsgefüge auswirken.

Für den Schweizer Anleger bedeutet dies, dass gerade für Fremdwährungsanleihen eine währungsgesicherte Umsetzung empfehlenswert bleibt.