Am Sonntag, 19. März, um 10 Uhr stellt Reni Villiger ihr neues Buch im Kafi K vor. Der Titel ihres dritten Werkes lautet «Die verlorene Jugend; eine Jugend im Sarganserland».
Im neuen Buch erzählt Reni Villiger die Kinder- und Jugendzeit von Dionys (Namen geändert) und stellt sie ihrer eigenen Geschichte gegenüber. Dionys wuchs auf einer Mittelmeerinsel auf, sie selbst im Sarganserland. Beide Kinder wurden in den 1940er-Jahren geboren, in einer von Armut geprägten Zeit.
Im ersten Teil erzählt Reni Villiger die Geschichte von Dionys, den das Schicksal ins Rheintal brachte. Um dem Hunger in der Heimat zu entfliehen, machte er sich als 18-jähriger Mann auf den Weg in die Schweiz. Im Gepäck hatte er nur die Adresse seines Bruders in Zürich. Als Dionys in Zürich ankam, war sein Bruder nicht mehr dort. Schliesslich fand er ihn in Altstätten. Dionys fasste Fuss im Rheintal, lernte Deutsch, fand Arbeit, eine Wohnung und sparte Geld, das er seiner Mutter schickte. Mit 24 Jahren heiratete er und gründete im Rheintal eine Familie. Reni Villiger versteht dies als Beispiel einer geglückten Integration.
Im Sarganserland wuchs Reni Villiger zur gleichen Zeit auf. Sie bezeichnet ihren damaligen Lebensstandard als durchschnittlich, die Familie lebte sparsam, musste aber nicht hungern. Sie habe in ihrer Heimat bleiben können, sagt sie. Es gab damals bereits einen gesellschaftlichen Konsens, dass man sich um die armen Menschen kümmerte. Sie hätten im Dorf Menschen aufgenommen, deren Heimat in Deutschland war, die aber die schwere Kriegszeit im Sarganserland überbrücken konnten, erinnert sie sich. Das Schicksal des jungen Mannes sei schlimmer als ihres gewesen, stellt Villiger die beiden Geschichten gegenüber. «Es war eine glückliche Jugend», mit diesen Worten endet auch das Buch. «Kultur uf dr Rhyinsel» lädt alle Interessierten ein. (pd)