Im zweiten Finalkampf um den Meistertitel hat die Ringerstaffel Kriessern gegen Hergiswil klar mit 14:25 verloren. In der mit fast 1500 Zuschauern gefüllten und zur RSK-Arena umfunktionierten Aegetenhalle vergeben die Gastgeber ihre Meister-Chance.
WIDNAU. «RSK-Arena» steht vor dem Eingang auf eine Wand der Aegetenhalle projiziert. Die meisten Zuschauer kamen in der Hoffnung, eine Woche später noch einmal kommen zu dürfen: Bei einem Kriessner Sieg mit mehr als zwei Punkten Differenz hätte der dritte Finalkampf erneut in Widnau stattgefunden.
Die mit fünf Cars angereisten Hergiswiler Fans waren aber von Anfang an, von der Fahrt aus der Innerschweiz angeregt, lauter als die Rheintaler.
Und das änderte sich angesichts des Kampfverlaufs auch nicht.
Patrick Bättig musste schon im ersten Kampf wegen einer Schulterverletzung Forfait geben, Ersatz im Leichtgewicht hatten die Kriessner nicht. Mirco Moser kassierte im Schwergewicht eine 0:4-Niederlage. Als nachher auch noch Philipp Hutter im vierten Kampf gegen Akos Korica die erste Niederlage einstecken musste, waren die Kriessner Chancen bereits auf ein Minimum gesunken.
«Heute war Hergiswil klar besser», räumte Coach Hugo Dietsche ein, «im Hinkampf sind wir mit der 19:21-Niederlage aber schlecht belohnt worden.» Die Hergiswiler wurden zum zweiten Mal in ihrer Geschichte und in Folge Schweizer Meister. Vor zwei Jahren waren sie Kriessern im Final noch unterlegen – aber schon damals hatten sie den Kampf in Widnau gewonnen.
Als Qualifikationssieger und Finalteilnehmer ist Hugo Dietsche mit der Saison der Kriessner Mannschaft dennoch zufrieden: «Viele junge Ringer haben wieder grosse Fortschritte gemacht, wir bleiben an der nationalen Spitze dran.» Um wieder annähernd so dominierend wie in den 80er-Jahren zu werden (acht Titel in Folge), ist aber das Kader in den unteren sowie den oberen Gewichtsklassen zu dünn besetzt: «Gross ist das Kader, weil wir in den Mittelgewichten viele Ringer haben», sagt der Trainer.
Auch Vereinspräsident Paul Dietsche erwähnt in der Stunde der Niederlage die erfreulichen Perspektiven. Vor allem freut er sich über das grossartige Ringerfest, das die RS Kriessern zusammen mit anderen Dorfvereinen in Widnau geschaffen hat: «Das ist beste Werbung für das Ringen – und ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt unserer Vereine.» • SPORT 35