Die «Neue Krone» stünde im Wasser

Eine besondere Neujahrsbegrüssung erlebten am Samstagvormittag die Mitglieder von FDP und CVP Rheineck. Das Architekturbüro RLC hatte zur Besichtigung der «Kronen»-Liegenschaft eingeladen.

Kurt Latzer
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Rheineck. Zahlreiche Mitglieder von FDP und CVP nutzten die Gelegenheit, sich von Titus Ladner, CEO der Architekturbüros RLC, über die Arbeiten an der «Neuen Krone» und «Alten Krone» informieren zu lassen.

1163 erstmals erwähnt

In einem sehr interessanten Referat ging er nicht nur auf die Geschichte des Ensembles «Neue Krone», «Lutzenhaus» und «Alte Krone» ein, sondern auch auf die der Stadt Rheineck. «Eigentlich stünden wir hier, im Neubau Krone, im Wasser», sagte Titus Ladner einleitend. Nach dem Abbruch des ehemaligen Hotels Krone seien bei den Grabarbeiten alte Uferbefestigungen gefunden worden, die genauen Aufschluss auf den einstigen Verlauf des Flusses gaben. «Wir haben nicht nur ein Doppelmauerwerk gefunden, sondern auch Holzpfähle. Das heisst, dass das Fundament der Uferbefestigung auf Pfählen ruhte. Man stelle sich vor, 60 Pfähle wurden pro Quadratmeter verbaut, alles von Hand», so der CEO des Büros RLC. Wie er weiter sagte, werde Rheineck 1163 erstmals geschichtlich erwähnt. Deshalb sei es besonders spannend gewesen, die Pfähle auf ihr Alter hin untersuchen zu lassen. Titus Ladner: «Es hat sich herausgestellt, dass der untersuchte Pfahl im Sommer 1207 geschlagen wurde.»

Doch neben den Pfählen habe man bei den archäologischen Grabungen noch mehr gefunden, so etwa ein weiteres Stück Holz und den Schädel eines alten Mannes. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass Holz und Schädel etwa 1000 Jahre älter sind als die Holzpfähle. Dies wiederum lasse die Vermutung zu, dass in Rheineck dereinst ein Römer-Lager war. Bei allen, sehr umfangreichen Untersuchungen habe man viel über die Geschichte des «Kronen»-Ensembles, aber auch Rheinecks herausgefunden. So etwa, dass dort, wo heute das Rathaus steht, sich einst ein Lagerhaus befunden haben könnte.

Die «Kronen»-Gebäude betreffend habe sich gezeigt, dass diese zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert mehrfach um- und angebaut wurden. «Wie an rot verfärbten Steinen zu sehen ist, muss es auch mehrfach gebrannt haben. Was das Alter der <Alten Krone> anbelangt, so war ein Balken auf 1370 zu datieren», so Titus Ladner.

«Neue Krone» im Sommer fertig

Zurzeit sei man noch damit beschäftigt, die «Alte Krone» statisch so zu sichern, dass mit weiteren Arbeiten begonnen werden könne. Besonders erfreut zeigte sich Ladner, dass das «Judenzimmer», das ursprünglich in der «Krone» untergebracht war, habe ausfindig gemacht und zurückgekauft werden können. Er zeigte sich überzeugt, dass dank der aufwendigen Arbeiten die «Alte Krone» nicht nur erhalten bleibe, sondern auch deren Nutzung gesichert sei. «Beim <Neubau Krone> werden wir demnächst mit dem Innenausbau beginnen», sagte Ladner. Der Bau könne wie geplant kommenden Sommer bezogen werden.