Die Pro Juventute Mittelrheintal bietet in den Frühlingsferien vom 11. bis 21 April einen «FerienSpass» an. Mit einem vielfältigen Freizeitprogramm für 6- bis 16-Jährige lebt die Tradition des Ferienpasses nach langer Pause wieder auf.
Mittelrheintal. Christa Eichmann ist Sektionsleiterin der Pro Juventute Mittelrheintal. Sie hat die Idee entwickelt, auch im Mittelrheintal einen Ferienpass für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren anzubieten. Im Frühjahr letzten Jahres konstituierte sich ein achtköpfiges OK, das sich aus Hauptamtlern innerhalb der Jugendarbeit und Ehrenamtlern zusammensetzt. Als Sektionsleiterin übernimmt Christa Eichmann Koordinationsaufgaben. Nun, rund ein viertel Jahr bevor der «FerienSpass» (11. bis 21. April) startet, berichtet sie in einem Gespräch über den Stand der Vorbereitungen und die zu erwartenden Höhepunkte.
In erster Linie seien Kinder und Jugendliche aus den fünf Mittelrheintaler Gemeinden angesprochen, ein Ferienprogramm zu erleben, das im Kreis der Familie so nicht möglich wäre, so Eichmann. Sie zeigt sich sicher, dass sich Kontakte und Freundschaften ergeben, über die Grenze des eigenen Dorfes hinweg. Auch sind Teilnehmende aus anderen Dörfern oder Kinder, die bei den Grosseltern in Ferien sind, willkommen. Für den ersten «FerienSpass» gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit der HPS Heerbrugg. Zwei Lehrkräfte der HPS sind im OK vertreten. Ausserdem werden Kinder mit einer Beeinträchtigung in das Programm eingebunden und somit in die gesamte Aktion integriert. Eichmann beschreibt die Motivations des Team für dieses Engagement darin, dass sie einen Beitrag dazu leisten möchten, einen lockeren und natürlichen Umgang mit körperlich, geistig oder psychisch beeinträchtigten Menschen zu fördern. Die Freizeitgestaltung von Kindern eigne sich ausgezeichnet für eine Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft.
Die Organisation der Angebote für die 6- bis 16-Jährigen gestalte sich sehr erfreulich, weiss Eichmann. Zum heutigen Zeitpunkt stehen rund 80 Angebote auf dem Programm, mit denen ein Spektrum von kreativen, sozialen, sportlichen und auch abenteuerlichen Erfahrungen abgedeckt wird. Wenn sich das Team im Bereich der Kreativität auch noch eine grössere Vielfalt wünscht, sind bereits Kurse im Bereich Musik oder Malen fix. Unter der Anleitung von Andreas Korsch wird beispielsweise ein Musical einstudiert und aufgeführt. Christina Frei-Hutter wird mit Teilnehmern singen und eine CD produzieren. Ruth Albertin wird in die Welt der Clownerie führen. In der Sinneswerkstatt wird der Wahrnehmung grosse Beachtung geschenkt. Unter der Regie des Jugendnetzwerkes Mittelrheintal, das ebenfalls im OK Einsitz hat, gibt es Angebote rund um das Thema «Vom Mädchen zur Frau», für 12 bis 16 Jahre alte Mädchen. Ein Pendant für Buben ist ebenfalls geplant. Weitere Angebote gibt es für angehende Babysitter, Spielfreude in der Ludothek oder auch Erfahrungen im Judoclub. Im Bereich der Exkursionen wird die Druckerei des «St. Galler Tagblatts» besichtigt oder eine Führung bei den SBB organisiert. Freunde des Wortes sind im Kurs Poetry Slam bestens aufgehoben – um nur einige Beispiele zu nennen.
Dieses vielfältige Programm ist nur deshalb möglich, so die Sektionsleiterin, weil zahlreiche Anbieter die gesamte Organisation eines Kurses übernehmen. Auch die finanzielle Unterstützung, die die fünf Politischen Gemeinden bereits zugesichert haben, stellt eine grosse Stütze dar. Dennoch hofft Eichmann auf weitere Sponsoren. Denn je mehr Spendengelder eingehen, desto niedriger können die Kurskosten für Kinder gehalten werden und damit werde eine Ausgrenzung von Kindern aus Familien mit finanzieller Not vermieden, kommentiert Eichmann ihren Spendenaufruf.
Ab 10. März können die einzelnen Kurse gebucht werden. Dies ist erstmals über ein Internetportal möglich, auf dem das gesamte Angebot studiert werden kann.
Wie Eichmann erläuterte, hat die Pro Juventute im Kanton Zürich dieses Programm entwickelt und stellt es für den «FerienSpass» im Pilotversuch im Kanton St. Gallen bereit. Für die Buchungen gibt es zwei Phasen. Während der ersten fünf Tage, der Wunschphase, loggen sich Teilnehmer oder Eltern ein und geben Vorlieben, Prioritäten und «Gspänli» ein. Das Computerprogramm stellt dann die Teilnehmerlisten zusammen, wobei dem Team Steuerungsmöglichkeiten bleiben.
In der nächsten Phase können freie Plätze direkt gebucht werden. Eichmann erhofft sich von diesem System einen verminderten Verwaltungsaufwand und eine lange Aktualisierung des Kursprogramms. Ausserdem werden die Kurse erst hinterher via Rechnung bezahlt.
Schon heute freut sich das Team – und die Teilnehmenden wohl auch – auf den Abschlussabend am Donnerstag, 21. April, im Widnauer Stoffel. Dieser wird in den einzelnen Kursen vorbereitet. Denn er besteht aus Präsentation und Genuss der Ergebnisse, dazu zählen gleichermassen Bastelarbeiten, Backwaren und Shakes, aber auch Musik und das Zusammensein mit neu gewonnenen Freunden.