ALTSTÄTTEN. Phantastische Natur- und Landschaftsbilder prägen seit einiger Zeit die verschiedenen Wohnbereiche im Haus Sonnengarten in Altstätten. Die Kunstwerke stammen von Lothar Rützler.
ALTSTÄTTEN. Wenn Bewohnerinnen und Bewohner Bilder sehen, zu denen sie einen Bezug haben, weckt dies Erinnerungen an vergangene Zeiten. Sie beleben ihr Gemüt, ihren Geist. Ein wesentliches Ziel war, mit den prachtvollen, farbigen Fotografien Freude zu bereiten und etwas Ansprechbares, sozusagen die Aussenwelt, in das Haus Sonnengarten zu holen, sind sich Heimleiter Heinz Gebert und der Fotograf Lothar Rützler einig. Und dies ist, wie die Begeisterung der Bewohner sowie des Personals zum Ausdruck bringt, zweifelsohne bestens gelungen.
Die Bilder haben eine Grösse von einem Meter auf 70 cm. Es sind Fotografien von Tieren, Blumen, Landschaften und Dörfern. Jede Wohngruppe hat einen Blumennamen erhalten und dazu das entsprechende Bild. Dazu gehören Sonnen- und Schlüsselblume, Edelweiss und Enzian. Die Bewohnerinnen und Bewohner lieben gegenständliche Bilder im Gegensatz zu abstrakten Kunstwerken. Sämtliche der 70 hoch- und querformatigen Bilder stammen aus der Region. Die Idee dazu hatte Heimleiter Heinz Gebert. Joggi Gamper und Pflegedienstleier Christian Barrucci standen bei der riesigen Auswahl als versierte Berater zur Seite. Die in modernster Drucktechnik gestalteten Bilder sind auswechselbar. Das Haus wurde mit diesen Werken verschönert und auf schönste Weise bereichert.
Zeit zum Fotografieren hat der ehemalige Kinderarzt Lothar Rützler erst seit seiner Pensionierung. 1960 habe er sich in Tübingen einen Fotoapparat zugelegt. Seit 2005 betreibe er das Fotografieren leidenschaftlich. «Es ist wunderbar, wenn man eine Tätigkeit ausüben kann, die begeistert», sagt Rützler. Oft ist er im Riet, auf Bergen, in Dörfern und Städten mit seiner Kamera unterwegs. Ein Kunstband über die Stadt Altstätten zeugt von seiner Arbeit. Zurzeit hält er den Abbruch des Rathauses fotografisch fest. Er werde auch den Wiederaufbau fotografieren und eine Dokumentation schaffen.
Das Projekt «Sonnengarten» habe ihm viel Freude bereitet. Er, der jahrzehntelang mit Menschen am Beginn des Lebens arbeitete, entdeckte mit der «Bilder-Arbeit» auch die Menschen im höheren Alter. «Im Haus Sonnengarten respektiert man die Menschen, geht auf ihre Wünsche ein, sie dürfen bis am Schluss mitentscheiden. Es wird jedem Einzelnen ein grosses Stück Freiheit gegeben», sagt Lothar Rützler, «Mensch wirst du durch Menschen, Mensch bleibst du durch Menschen.» Und da spielen Beziehungen, die Anteilnahme und Aufmerksamkeit wesentlich mit. Für Heinz Gebert steht fest, das Haus Sonnengarten ist mit den Bildern nicht nur schöner, sondern wirkt sich auch positiv auf die Bewohner aus, sie freuen sich über die Bilder. (rz)