BERNECK: «Stäpfli» wird erweitert, Schlifisteg aufs Eis gelegt

191 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger akzeptierten an der Bürgerversammlung das Budget der Primarschule. Es sieht einen Projektierungskredit für die Erweiterung des Schulhauses Stäpfli vor.

Maya Seiler
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Doch keine Hängebrücke über das Schlifitobel: Die neuen Eigentümer der ehemaligen Schleiferei haben gegen das Projekt «Schlifisteg» Rekurs angekündigt. (Bild: Maya Seiler)

Doch keine Hängebrücke über das Schlifitobel: Die neuen Eigentümer der ehemaligen Schleiferei haben gegen das Projekt «Schlifisteg» Rekurs angekündigt. (Bild: Maya Seiler)

Maya Seiler

Wie viel Arbeit die Schul- und politische Behörde leisten, beweist der einladend illustrierte Amtsbericht, ein Buch mit 132 Seiten. In ihren Ausführungen zum Budget 2017 erläuterte Schulratspräsidentin Annemarie Keel die Notwendigkeit von zusätzlichem Schulraum für die Primarschule. Ab August 2019 wird man aufgrund der Kinderzahl wieder alle Klassen doppelt führen müssen, was bedeutet, Raumbedarf für 14 Klassen bereitzustellen. Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass der Bedarf für ein 14. Klassenzimmer und zusätzliche Gruppenräume am ehesten mit einem Anbau an das Stäpflischulhaus realisiert werden kann. Dieser soll südlich, Richtung Spielplatz zu stehen kommen und das Angebot auf zehn Zimmer mit je einem direkten Zugang zu einem Gruppenraum erweitern. Eine Alternative, im alten Sekundarschulhaus zwei Schulzimmer zu belegen, verwarf der Primarschulrat nach reiflichem Überlegen.

Schulhaus-Erweiterung kann geplant werden

Mario Ammann unterstützte den Schulrat mit seinem Votum; die Bürgerschaft folgte dem Antrag nach einem Projektierungskredit von 400 000 Franken mit wenigen Gegenstimmen.

Die Gemeinderechnung schloss 0,8 Mio. Franken besser ab als budgetiert, womit sich das Defizit von zwei auf 1,2 Mio. reduzierte. Auch für 2017 ist ein ähnlich hohes Negativresultat vorgesehen. Von Gemeindepräsident Bruno Seelos mit Grafiken belegt, muss auch in Zukunft mit steigenden Ausgaben – vor allem bei Bildung und Sozialem – gerechnet werden. Noch nicht für dieses Jahr, aber in naher Zukunft wird eine Erhöhung des Bernecker Steuerfusses wohl nicht zu umgehen sein. Kantonsrat Mike Egger gab in der allgemeinen Umfrage beiden Behörden den Auftrag, zu prüfen, ob mit der Bildung einer Einheitsgemeinde Kosten gespart werden könnten.

Einsprache gegen Projekt Schlifisteg angekündigt

Das Bild, das den Bericht zur Gemeindeversammlung 2014 illustrierte, zeigte die Liegenschaft in der Schlifi mit einer Fotomontage der geplanten Hängebrücke über das Tobel des Kübachs. Trotz der angekündigten Unterstützung durch den Kanton und die Kantonalbank wird nichts aus dem kühnen Unterfangen: Die neuen Eigentümer der Liegenschaft in der Schlifi, auf deren Grund und Boden der westseitige Pylon der Brücke zu stehen käme, haben Einspruch gegen einen allfälligen Bau angekündigt. Der Gemeinderat will das Projekt nicht mit einem Rechtsstreit erzwingen.

In der allgemeinen Umfrage bedauerte Peter Dietsche vom Patronatsverein, dass das der Schlifisteg nicht gebaut wird. Er plädierte dafür, die Idee nicht ganz fallen zu lassen, sondern nur zu sistieren.