Das Thurgauer Veterinäramt hat die Hühner, die ein 23-Jähriger ausgesetzt hatte, schlachten lassen.
FRAUENFELD. Das Tauziehen um die Zukunft der 150 im Thurgau ausgesetzten Masthühner hat ein Ende. Gestern morgen sind die Tiere getötet worden. Das Veterinäramt des Kantons Thurgau hat die Tiere nicht wie geplant entsorgt, sondern sie für die Fleischgewinnung in einen Schlachtbetrieb gebracht. Wie das Amt in einer Mitteilung schreibt, stellt es die Poulets gemeinnützigen Organisationen unentgeltlich zur Verfügung.
Obwohl die Tiere in jüngster Zeit mit weniger Futter versorgt worden seien, hätten sie weiterhin an Gewicht zugelegt, heisst es im Communiqué.
Dadurch sei es den Masthühnern zunehmend schwergefallen, sich zu bewegen. Die Schlachtung hat sich deshalb als einzige vernünftige Lösung aufgedrängt.
Der Thurgauer Tierschützer Reinhold Zepf hatte sich dafür eingesetzt, dass die Hühner am Leben erhalten werden.
Vor zwei Wochen warf Zepf das Handtuch – aufgrund der Auflagen des Veterinäramts. Dieses hatte dem Tierschutzverband verboten, die Hühner an Dritte weiterzugeben. Bis zuletzt habe er gehofft, dass ihm der Kanton Thurgau entgegenkomme, sagte Zepf gestern auf Anfrage. Abgeschlossen sei die Geschichte aber nicht. «Wir arbeiten an einer Initiative, die das Thurgauer Veterinäramt per Gesetz dazu verpflichtet, alle Tierschutzvereine im Kanton um eine Unterbringung anzufragen, bevor es Tiere töten lässt.»
Die Hühner wurden Mitte Oktober von einem 23-jährigen Schweizer an einem Waldrand zwischen Happerswil und Buch ausgesetzt.
Im Keller seines Hauses fand die Kantonspolizei leere Futtergefässe, Hühnermist und eine Hanfanlage mit einem Dutzend Pflanzen. (jmw)