ALTSTÄTTEN. Im Kantonsrat hat die SVP mit ihrer Forderung, die Spitäler Altstätten und Grabs durch einen Neubau auf der grünen Wiese zu ersetzen, Schiffbruch erlitten. Die Befürworter der Regierungsvorlage rechnen dennoch mit einem harten Abstimmungskampf und formieren sich.
Zwar hat sich der Kantonsrat am Mittwoch in erster Lesung bereits deutlich für die regierungsrätlichen Vorlagen zu den geplanten Investitionen in die Spitäler ausgesprochen und der Forderung der SVP nach einem Ersatz der Spitäler Altstätten und Grabs auf der grünen Wiese eine deutliche Abfuhr erteilt («Rheintaler» und «Volkszeitung» vom Donnerstag). Die SVP hofft jetzt, dass die Stimmberechtigten in der Volksabstimmung im November den Teilvorlagen der Regierung für die Spitäler Altstätten und Grabs eine Abfuhr erteilen und damit zum Ausdruck bringen, dass sie einen Spitalneubau nach den Vorstellungen der SVP wünschen. Als möglichen Standort dafür hat die SVP in den letzten Wochen Rüthi ins Gespräch gebracht.
Die Befürworter der regierungsrätlichen Vorlage nehmen dies nicht auf die leichte Schulter und rechnen offenbar mit einem harten Abstimmungskampf. Sie formieren sich jedenfalls bereits zu einem Abstimmungskomitee, wie der Altstätter CVP-Kantonsrat Werner Ritter wissen lässt.
Das Komitee werde sich nicht nur für den Erhalt der Spitalstandorte Altstätten und Grabs einsetzen, sondern für alle Spitalprojekte der Regierung. «Sie beruhen auf einem Konzept, das <verhebt>», sagt Ritter. Für den Abstimmungskampf will das Komitee die Kräfte bündeln und die regionalen Interessengruppen, die sich für die Erneuerung an den heutigen Spitalstandorten stark machen, ins Boot holen, unter anderem den reaktivierten Verein Pro Spital Rheintal, die kürzlich gegründete Aktion Pro Spital Grabs und die Talgemeinschaft Sarganserland-Walensee.
Die SVP hat zuletzt nebst dem Spitalneubau auf der grünen Wiese gefordert, die heutigen Spitäler in Altstätten und Grabs gleichwohl nicht ganz aufzugeben, sondern sie in regionale Gesundheitszentren umzufunktionieren. Diese sollen möglichst von Ärztegemeinschaften auf privater Basis geführt werden, aber auch rund um die Uhr besetzte Notfallstationen betreiben. Diese Vision der SVP bezeichnet Werner Ritter als «Gesundheits-Ferrari»: «Toll, super, wunderschön – aber unbezahlbar.» (mt)