Gestern Abend haben sich Mitglieder und Sympathisanten der Grünliberalen Partei (GLP) Rheintal in Aebis Welldone in Marbach zur Neujahrsbegrüssung versammelt. Referiert hat Margrit Kessler, Präsidentin des Schweizer Patientenschutz.
MARBACH. «Wir sind eine kleine Truppe, prozentual aber gut vertreten», sagte Benno. B. A. Stadler, Präsident der GLP Rheintal, nach der Begrüssung der Gäste. Die Stimmung unter den Grünliberalen sei ausgezeichnet, in der Partei sei eine Aufbruchstimmung spürbar, quer durch den ganzen Kanton. Die GLP Rheintal tritt in der Liste 03 mit neun Kandidatinnen und Kandidaten zu den Kantonsratswahlen an. «Im Vergleich zu früher stehen wir gut da, wir haben Stimmen gutmachen können», sagte Stadler.
Leider, und das gelte nicht nur für die GLP, sondern für die Ganze Schweiz, habe Margrit Kessler den Sitz im Nationalrat verloren. Die GLP habe teils Listenverbindungen mit der BDP, der Piraten Partei und Unabhängigen. «Wir wollen die Mitte stärken, damit wir ein nachhaltige Wirtschaft in natürlichen Lebensräumen in einer liberalen Gesellschaft haben», sagte der GLP-Präsident. Stadler ist zuversichtlich, zusammen mit der BDP die Fraktion im Kantonsrat zu halten, allenfalls etwas auszubauen, «die Zeichen dafür stehen meiner Meinung nach gut.» Das veraltete Links-Rechts-Schema wolle man schwächen, nicht auf Personen abzielen oder Ängste schüren.
Nach der Meinung von Margrit Kessler läuft im Schweizer Gesundheitswesen einiges verkehrt. Einige Gründe, die ihr Sorge bereiten, nannte sie gestern Abend in ihrem Referat. «Die Folgen sind absehbar: Ausländer können in der Schweiz nach ihren Bedürfnissen Praxen eröffnen», sagte die Patientenschützerin. Ihrer Meinung nach will das Parlament die Bevölkerung mit höheren Krankenkassenprämien verunsichern, damit sie einer Aufnahme der Bedürfnisklausel zustimmt. Die Aufhebung des Vertragszwangs mit 60 Krankenkassen sei unmöglich, das Ganze nicht fertig gedacht. Mit einher gehe eine Einschränkung der freien Arztwahl. Margrit Kessler fordert zudem deutlich mehr medizinische Ausbildungsplätze, klinische Studienplätze seien dringend nötig.