Ein musikalisch hochstehendes Weihnachtskonzert präsentierte die Musikschule Unterrheintal in der katholischen Kirche in Au. Erzählt wurde zudem die berührende Geschichte von Lumina, der kleinen Laterne.
Gerhard Huber
Zum letzten Mal präsentierte sich die Musikschule Unterrheintal unter ihrem alten Namen. Wie Schulleiter Roland Stillhard eingangs bekannt gab, wird sich die Musikschule ab Januar in «Musik im Zentrum – Musikschule Mittelrheintal» umbenennen. Das Weihnachtskonzert bot den musizierenden Schülern Gelegenheit, ihr Talent und ihr Können unter Beweis zu stellen. Ein Weihnachtskonzert, das weniger auf die bekannten «üblichen» Weihnachtssongs setzte, sondern Kompositionen vortrug, die ohne adventliches Brimborium dennoch die zur Geburt Christi passenden Gefühle der Besinnlichkeit, Nächstenliebe und Fröhlichkeit vermittelten.
Nach der akustischen «Last Christmas»-Dauerberieselung der letzten Wochen war es eine Wohltat, sich von «Stella Alpina», der von Akkordeonlehrerin Priska Seitz geführten Formation aus drei Handorgeln, einer Harfe und einem E-Klavier, in die Welt der «Waldfee» der Volksliedkomponistin Jaqueline Wachter versetzen zu lassen. Noch schöner, noch bekannter und ebenso einwandfrei gespielt waren die beiden Stücke Johann Sebastian Bachs, «Air» aus der Orchestersuite Nr. 3 und der «Bourée» aus der Laute Suite BWV 996.
Zehn Querflöten und ein Cello bildeten die von Hossein Samieian dirigierte Gruppe Pustekuchen, die diese bekannten Glanzpunkte der Musikgeschichte unaufgeregt und reduziert auf das Wesentliche vortrug. Unter dem Namen Clairair folgten die Klarinettenschüler, bei denen der Taktstock von Peter Engl geführt wurde. Sehr schön der beinahe ausschliesslich instrumental gespielte «Andachtsjodler» und eine gewagte Adaption von Depeche Modes Techno-Pop-Song «Enjoy The Silence», der in der Fassung der Clairair tatsächlich beinahe adventlich klang. Höhepunkt des Konzerts war der Auftritt des Jugendsinfonieorchesters unter der musikalischen Leitung von Roland Stillhard.
In beeindruckender Qualität, Tiefe und Intensität war dieser ganzheitliche Klangkörper in der Lage, die beiden Filmthemen «The Chronicles of Narnia» von H. G. Williams und «The Polar Express» von Alan Silvestri aufzuführen. Besonders bei letztgenannter Titelmusik gelang es dem Jugendsinfonieorchester, das Publikum musikalisch in den «Polarexpress» zu versetzen.
Zwischen den einzelnen Musikstücken führten Brigitte Weninger und Julie Wintz-Litty durch die berührende Geschichte von Lumina, einer kleinen Laterne, die einsam und allein war, bis sie nach vielen Irrwegen zu einer Familie fand. Auf dass jeder Mensch an Weihnachten sein ganz eigenes Licht finden möge.