Gemeindepräsident, Jury und Architekten-Team haben die Zentrums-Neugestaltung vorgestellt. 300 interessierte Bürger folgten der Einladung und nutzten rege die von Ralph Dietsche moderierte Fragerunde.
Maya Seiler
Wie von der Bürgerschaft beauftragt, hat der Gemeinderat für die Belebung und Gestaltung des Dorfzentrums einen Wettbewerb ausgeschrieben. Gemeindepräsident Christian Sepin freute sich über das grosse Interesse in Architekturkreisen, hatten doch 56 Büros die Unterlagen angefordert, 30 reichten schliesslich ein Projekt ein. Die breit abgestützte Jury brauchte zweieinhalb Tage, um alle Projekte zu sichten; zum Schluss fiel der Entscheid für «Auenland» des Architektenteams Gonçalves-Hausheer einstimmig.
Entsprechend gross war das Interesse der Auer und Heerbrüggler, als am Donnerstagabend das Projekt vorgestellt wurde. Sie drängten sich um das Zentrums-Modell und studierten die verschiedenen Pläne. Man hörte die Frage: «Wo ist denn das neue Projekt?», denn auffällig ist, dass das Siegerprojekt sich nicht aufdrängt.
Das Dorfzentrum umfasst das Dreieck zwischen Littenbach, Walzenhauser- und Hauptstrasse. Raumplanerin Marilene Holzhauser erklärte die Rahmenbedingungen. Die Zentrums-Neugestaltung sollte ein attraktives Zusammenspiel zwischen Freiraum und Bauten, zwischen Alt und Neu ergeben. Man wünsche einen Ort, der lebt, mit einer zukunftsgerichteten Erschliessung für Fussgänger, Velofahrer und Autos. Ein Aspekt der Planung war ein neues Verwaltungsgebäude, da längst nicht mehr alle Abteilungen im Gemeindehaus untergebracht werden können. Mit genug Räumen für die Verwaltung im Obergeschoss, einer Tiefgarage und einem Raumangebot für einen (kleinen) Grossverteiler im Erdgeschoss sollte es zahlreiche Funktionen erfüllen. Weitere Wünsche: Ein neuer Pfarreisaal, Möglichkeiten zum Wohnen, Arztpraxen, ein Angebot von etwa 100 Parkplätzen auf dem ganzen Areal, ein Ort für Platzkonzerte, für die Chilbi und den Weihnachtsmarkt.
Das Siegerprojekt sieht vor, die Realisierung des neuen Zentrums in Etappen vorzunehmen. Sepin denkt, dass man mit den Aussenräumen beginnen wird. Ob das neue Gemeindehaus in der ersten Etappe drankommt, ist offen. Fest steht, dass die privaten Liegenschaftsbesitzer in allfälligen Ausbauplänen nicht beeinträchtigt werden. So kann eine Parkgarage nur unter Dorfplatz und Gemeindehaus oder unter mehreren Objekten zu liegen kommen. Überhaupt sind noch viele Details offen, «nicht bis ins letzte Toilettenbürsteli ausgearbeitet», so Sepin, der vor der Fragerunde bat, sich nicht an Details festzubeissen.
Zwei Profis aus der Jury – Landschaftsarchitektin Regula Hodel und Architekt Conradin Clavuot – erläuterten den Grundriss: Der Raum soll durch Wege und Bäume gegliedert werden; es gibt den Dorfplatz zwischen Kirche und Hauptstrasse, neu den Kirchplatz zwischen Restaurant Engel und Pfarreiheim sowie ein Dorfpark mit Bänken, Spielplatz und Musikpavillon zwischen der MZH und dem Pfarreiheim.
Der Wunsch nach einem Spielplatz wurde in der anschliessenden Fragerunde von einer jungen Frau ausdrücklich erwähnt. Auch an einen anderen Punkt, die Frage nach dem Schul-Biotop, hat man laut Sepin gedacht. Die Kirchweg-Allee führt – sozusagen als Rückgrat – diagonal durchs Zentrum. Bäume sind auch entlang des Littenbachs und an der Walzenhausenstrasse vorgesehen, was einen Votanten zur Bemerkung veranlasste, Bäume seien in Architektur-Entwürfen immer sehr schön, «aber wer laubet?» Auf die Frage nach den Kosten und der Finanzierung erwiderte der Gemeindepräsident, so weit habe man noch nicht geplant. Paul Sonderegger, langjähriger Auer Finanzverwalter, gratulierte zum Projekt und erinnerte daran, dass man schon vor 25 Jahren angefangen habe, dafür zu sparen.