RÜTHI. Während sechs Jahren fuhren Mitglieder der Frauen- und Mütter-Gemeinschaft (FMG) Rüthi nach Ulm zum Weihnachtsmarkt. Aufgrund der Terrorwarnungen in Deutschland geht es in diesem Jahr nach Innsbruck.
Carmen Saxer: Bei unserer Vorstandssitzung am letzten Freitag verkündete unsere Aktuarin, Caroline Winter, dass sie Bedenken habe wegen der Terrorwarnungen für deutsche Weihnachtsmärkte und nicht mit nach Ulm fahren werde.
Saxer: Caroline Winter ist Deutsche. Sie erhielt mehrere Anrufe, unter anderem von ihren Eltern ihrer Schwester aus Deutschland, die eigentlich auch nach Ulm kommen wollte. Alle informierten sie über die tagtägliche Medienberichterstattung zur Terrorgefahr in Deutschland und meinten, sie solle sich den Weihnachtsmarktbesuch in Ulm gut überlegen.
Saxer: Anfangs kam es mir lächerlich und übertrieben vor. Was in Deutschland passiert, erschien irgendwie weit weg. Wir haben kurz darüber geredet und dann einstimmig beschlossen, ein anderes Ziel auszusuchen, um kein Risiko einzugehen.
Saxer: Ich weiss. Aber ich fühle mich jetzt beruhigter. Denn wenn in Ulm etwas passieren würde, trügen wir vom Vorstand die Verantwortung. Dann würden wir uns fragen müssen, warum wir trotz der bekannten Gefährdung hingefahren sind.
Saxer: Wir haben alle angerufen und unseren Entscheid mitgeteilt. Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich.
Manche haben es verstanden, da sie selbst Bedenken hatten, andere hatten gar nichts mitbekommen von den Warnungen, und wieder anderen war es eigentlich egal, dass es jetzt nach Innsbruck geht.
Interview: Andrea Plüss
Es sind noch sechs Plätze frei für die Fahrt am Samstag, 27. November, zum Weihnachtsmarkt nach Innsbruck. Kontakt: Carmen Saxer, Telefon 071 766 14 83.