ALTSTÄTTEN: Viele Einsprachen gegen Mobilfunkmast

Auf dem Stossplatz in Altstätten deuten Visiere auf einen künftigen Mobilfunkmast hin. Gegen das Bauvorhaben sind 35 Einzeleinsprachen und eine Sammeleinsprache eingereicht worden. Ob die Antenne gebaut werden darf, ist noch unklar.

Sophia Zimmerer
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Die Antenne soll 25 Meter hoch sein und sich nahe bei einem Wohnquartier befinden. (Bild: Sophia Zimmerer)

Die Antenne soll 25 Meter hoch sein und sich nahe bei einem Wohnquartier befinden. (Bild: Sophia Zimmerer)

Sophia Zimmerer

25 Meter hoch ragen die Visiere am Rand des Stossplatzes in den Himmel. Dass die von Swisscom geplante Antenne nicht auf Begeisterung stösst, war Stadtpräsident Ruedi Mattle klar gewesen. «Es war vorhersehbar, dass Einwohner sich gegen das Bauvor­haben wehren.» Tatsächlich seien 35 Einzeleinsprachen und ei­-ne Sammeleinsprache mit 150 Unterschriften eingereicht worden.

Stadt schlug Alternativstandort vor

Den Mobilfunkmast wünscht sich Swisscom schon seit einigen Jahren. Im Januar 2009 hat die Planung eines neuen Standorts in Altstätten begonnen. Ursprünglich hatte das Unternehmen das Thür-Areal als Standort geprüft. Im Rahmen des Dialogmodells «Vereinbarung über die Standortevaluation und -koordination» zwischen den Mobilfunkbetreibern und der Vereinigung der St. Gallischen Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten (VSGP) schlug die Stadt Altstätten den Stossplatz als Alternative vor. «Dies mit dem Ziel, dass das Ortsbild von Altstätten nicht gestört wird», sagt Armin Schädeli, stellvertretender Leiter Media Relations bei Swisscom. «Der Standort erwies sich als geeig­nete Alternative, besonders aus funktechnischen Gründen.»

Einige Jahre sind nun seit der Ausarbeitung des ursprünglichen Standorts vergangen. Warum das Verfahren so viel Zeit in Anspruch nahm, begründet der Stadtpräsident damit, dass der Prozess halt dauere. Es scheint, als sei der Bedarf der Swisscom nicht dringlich gewesen. Armin Schädeli erklärt, warum der Mobilfunkanbieter auf die Antenne nach wie vor nicht verzichten kann: «Das Datenvolumen im Mobilfunknetz von Swisscom verdoppelt sich jährlich.» Swisscom wolle ihren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft ein gutes Mobilfunkerlebnis bieten.

Armin Schädeli sagt, es sei kein neues Phänomen, dass Bürger täglich Mobilfunk nutzen und gleichzeitig der Infrastruktur, die es braucht, kritisch gegenüberstehen. Bei Swisscom gehören Verhandlungen über Mobilfunkanlagen mit Gemeinden und Bürgern zum Alltag. Oft befürchten Dorfbewohner gesundheitliche Schäden wegen der Strahlen oder eine Wertverminderung ihrer Liegenschaften. Rechtlich sind die Möglichkeiten, eine Mobilfunkantenne zu verhindern, zwar sehr beschränkt. Trotzdem gehen viele Einwohner mit Einsprachen gegen Baugesuche vor.

Die Stadt Altstätten habe Hand geboten, zwei Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Einsprecher sowie der Swisscom zu organisieren, sagt Ruedi Mattle. Dabei sei auch ei­ne geringfügige Verlegung des Standortes um wenige Meter erörtert worden. «Die eingereichten Einsprachen werden Anfang 2017, nachdem die letzten Einsprachebegründungen eingegangen sind, der Swisscom zur Stellungnahme zugestellt», erklärt der Stadtpräsident. Erst im Anschluss werde die Stadt eine Beurteilung vornehmen und im kommenden Jahr über die Einsprachen entscheiden.

Ruedi Mattle bestätigt, dass die Antenne zu nah am Wald geplant ist. Grosse Konsequenzen wird dieser Umstand vermut­- lich nicht haben. «Eine Bewilligung würde mit der Auflage erteilt, dass die Antenne um diese zwei Meter verschoben werden muss», sagt Mattle.

Da die Verschiebung sehr minim sei, müsse das Baugesuch nicht neu ausgeschrieben werden. «Zurzeit ist das eingereichte Baugesuch der Swisscom relevant und gültig», sagt Mattle. «Die Visiere stehen noch und werden nicht abgebaut», ist zudem von Armin Schädeli zu erfahren.