Die Förderung gemeinsamer Aktivitäten, die Verschönerung des Dorfes und das Pflegen von Traditionen sind Ruth Zünd als Präsidentin des Einwohnervereins besonders wichtig.
REBSTEIN. Eigentlich wollte Ruth Zünd schon an der diesjährigen Hauptversammlung als Präsidentin zurücktreten. Da sich aber keine Nachfolgerin und auch keine neuen Vorstandsmitglieder finden liessen, amtet sie noch bis zur nächsten Hauptversammlung. «Wir hätten den Verein sonst auflösen müssen», erklärt sie, hat aber definitiv ihren Rücktritt erklärt. 25 Jahre lang war sie im Vorstand des Einwohnervereins, davon fünf als Präsidentin. Inzwischen ist die Nachfolge geregelt.
Als Ruth Zünd zur Präsidentin gewählt wurde, bekam der damalige Verkehrsverein auch gleich einen neuen Namen: Einwohnerverein heisst er seither. «In diesem Wort liegt Integration», erklärt Ruth Zünd. Und meint damit nicht nur die Integration fremdländischer Einwohner, sondern das Einbinden der ganzen Rebsteiner Bevölkerung ins dörfliche Geschehen. Mit diesem Fokus ist es ihr besonders wichtig, dass der Einwohnerverein Anlässe anbietet, die von allen Rebsteinern, ob jung oder älter, besucht werden können. Der Dorfausflug ist solch ein Anlass, aber auch die Neujahrsbegrüssung oder der 1.-August-Anlass.
«Ich weiss, das sind <alte Zöpfe>», meint sie, «aber gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es wichtig, solche Traditionen weiterleben zu lassen.» Ruth Zünd sieht genau darin die Kernaufgabe eines Einwohnervereins und fühlt sich damit bestätigt, dass der Einwohnerverein kürzlich mit dem Prix Benevol ausgezeichnet wurde: Für die Neujahrsbegrüssung als Anlass für jeden aus dem Dorf, unterstützt von Vereinen aus dem Dorf. «Sicher gibt es auch traditionelle Anlässe für spezielle Altersgruppen», sagt Ruth Zünd. Der Räbeliechtli-Umzug ist einer davon oder der Klausbesuch am Weihnachtsmarkt. «Solch bodenständige Sachen zu organisieren ist Sache des Einwohnervereins», meint sie. Dies hat sich bewährt. «Inzwischen nehmen rund 50 Personen an der Hauptversammlung teil.» Ruth Zünd denkt an ihre Anfänge im Einwohnerverein. «Mit dem sechsköpfigen Vorstand waren es damals zwölf Personen.
«Bei uns findet nächstes Jahr ein Generationenwechsel statt», weiss Ruth Zünd und freut sich, dass eine jüngere Person bereit ist, die Geschicke des Vereins zu leiten. Auch wenn sie zuversichtlich ist, dass der Einwohnerverein künftig in guten Händen ist, weiss sie auch, dass neue Ideen Einzug halten werden. Sie hofft aber, dass der Einwohnerverein ein Verein für alle Einwohner bleibt, getreu dem Motto «Rebstein lebt». «Da müssen die Neuen und die Bisherigen einen Konsens finden.» Ruth Zünd ist zwar eine, die an Traditionen hängt, aber auch sie wagte Neues, als es darum ging, einem traditionellen Anlass einen neuen Anstrich zu verpassen. So wurde der 1.-August-Brunch dieses Jahr nicht auf dem Bauernhof, sondern als Familienplausch auf dem Fussballplatz abgehalten. «Der hätte etwas mehr Zulauf haben dürfen», meint sie.
Das Jahresprogramm fürs nächste Jahr wird Ruth Zünd noch mit dem aktuellen Vorstand ausarbeiten. «Wir haben immer im Team gearbeitet», meint sie, nach Strukturen, die von den Vereinsstatuten vorgegeben sind. «Ein Einzelkämpfer ist hier fehl am Platz.» Ebenso ist sie überzeugt, dass ein Vereinsleben nur funktionieren kann, wenn nicht nur der Vorstand, sondern auch dessen Umfeld am gleichen Strick ziehen. «Fast immer sind Partner und Angehörige in die Aktivitäten eingebunden», meint sie.