Alle Jahre wieder gut besucht

Am Samstagabend traf in der evangelischen Kirche Klassik auf Jazz. Für ihre virtuosen Interpretationen bekamen die Musiker Peter Lenzin und Franz Pfab sogar stehende Ovationen.

Valentina Thurnherr
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Franz Pfab (Klavier) und Peter Lenzin (Saxophon) in ihrem Element. (Bild: Valentina Thurnherr)

Franz Pfab (Klavier) und Peter Lenzin (Saxophon) in ihrem Element. (Bild: Valentina Thurnherr)

Die Kirche war bis zur hintersten Bankreihe voll besetzt; als die beiden Musiker hereinkamen, trat eine erwartungsvolle Stille ein. Das erste Stück spielten die beiden im hinteren Teil der Kirche. Nur wenige Besucher drehten sich um, um zu sehen, was da vor sich ging.

Doch sobald die Musik einsetzte, schien es nicht mehr wichtig, zu sehen, woher sie kam. Völlig versunken starrten viele vor sich hin und lauschten den Melodien, die Saxophon und Orgel gemeinsam hervorbrachten.

Gekommen, um zuzuhören

Nach dem ersten Stück begrüsste Peter Lenzin das Publikum. Wieder konnten die beiden Musiker eine Premiere präsentieren, da sie jedes Jahr ein neues Programm zusammenstellen. Für dieses Jahr wurde Klassik auch einmal mit Pop vermischt. So präsentierten Lenzin und Pfab «Träumerei» von Robert Schumann und «The Dream» von David Sandborn. Auch bei diesem Stück war es so still in der Kirche, dass man die Person neben sich sogar atmen hörte. Wie der britische Musiker Ed Sheeran einmal sagte: Die Schweizer sind anders, die kommen tatsächlich, um sich die Musik anzuhören. Das wurde am Samstagabend nur allzu deutlich, wenn man ins Publikum blickte und sah, dass viele sogar die Augen geschlossen hatten. Mit dem Lied «What Are You Doing» von Frank Loesser folgte dann das erste gesungene Lied des Abends von Franz Pfab. Dabei mischten die Musiker dem Jazz noch die typische 50er-Jahre Swing-Note bei, die besonders dadurch zur Geltung kam, dass Peter Lenzin das Stück auf der Klarinette begleitete.

Auch jüngere Titel hatten die beiden in petto. So interpretierten sie das Lied «If I Ain't Got You» von Alicia Keys, das Pfab als eines der schönsten Soul-Lieder der neueren Musikgeschichte bezeichnete.

Musik zum Mitsingen

Als Letztes durfte auch das Publikum sein Können zeigen.

Während die fremdsprachigen Lieder «Feliz Navidad» und «Jingle Bells» noch etwas verhalten klangen, erfüllten die einheimischen «Leise rieselt der Schnee», «Kling Glöcklein, kling» und «Stille Nacht» die kleine Kirche mit einem mehrstimmigen Chor.