Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause feiern Zehntausende am Open Air St.Gallen. In unserem Festivalticker versorgen wir Sie mit Geschichten und Impressionen aus dem Sittertobel.
Die Menschen gehen nach Hause, über die Ausgänge oder die Sitter. Das Open Air St.Gallen 2022 ist Geschichte. Schön war's! An dieser Stelle verabschieden wir uns und danken für's Lesen. Bis nächstes Jahr im Sittertobel! (alr)
Drei Jahre mussten Festivalfans auf die Rückkehr ins Sittertobel warten und nun ist sie bald Geschichte, die 44. Ausgabe des Openair St.Gallen. Am Sonntagabend blicken die Organisatoren in einer Mitteilung auf die vergangen vier Tage zurück und ziehen eine «sehr positive Bilanz».
Angefangen hatte alles mit den ersten Gästen, welche sich bereits am Dienstagmorgen um 6.00 Uhr im Tobel einfanden. So kam es dann auch, dass das Gelände aufgrund des grossen Andrangs am Donnerstag bereits um 12 statt um 17 Uhr geöffnet wurde. Auf die erste gewittrige Nacht folgten drei Festivaltage voller Sonnenschein.
Die musikalischen Höhepunkte – darunter Muse, Deichkind und Giant Rooks – lockten an den vier Festivaltagen über 110’000 Besucherinnen und Besucher ins Tobel, bilanzieren die Veranstalter weiter.
Um ein Festival dieser Grösse auf die Beine zu stellen, brauchte es ein OK mit 140 Mitgliedern und rund 4000 freiwillige Helferinnen und Helfern. Insgesamt schreiben die Veranstalter von einem «sehr friedlichen Festival», das ohne grössere Zwischenfälle und mit weniger Sanitätsfällen als 2019 über die Bühne ging.
Und für alle, welche die nächste OASG-Ausgabe jetzt schon kaum erwarten können: Morgen um 8.00 Uhr startet der Ticketvorverkauf für 2023 mit einer limitierten Spezialaktion. (elo)
Am Sonntag für den Heimweg ist auch der Eingang, der bisher nur für Helferinnen und Helfer bestimmt war, für die Besuchenden geöffnet worden. Trotzdem gibt es lange Wartezeiten an beiden Ausgängen. Einige haben deshalb den Weg durch die Sitter als Heimweg gewählt.
Leserreporterin Lydia Wenger schreibt: «Zurzeit gibt es sehr lange Wartezeiten bei beiden Ausgängen. Der Fluss ist daher eine willkommene Alternative.» (alr)
Die Heimreise-Parade hat begonnen. Denn was sich gerade im Sittertobel abspielt, gleicht manchem Fastnachtsumzug. Obwohl der letzte Act, der deutsche Rapper Marteria, erst noch auftreten wird, sehnt es viele Besucherinnen und Besucher schon nach dem daheim und allem zugehörigen Luxus. Ihre am Donnerstag noch sauber und perfekt gebündelten Wagenkonstruktionen, aber vor allem auch Grüntonnen tragen sie nun schlammverschmiert und teils schief getürmt Richtung Ausgang - eine nach dem anderen. Manchmal wedelt noch ein Fähnli oder ein bunter Sonnenschirm im Wind. So ist die Parade perfekte Unterhaltung für diejenigen, die bis zum letzten Ton des Abschlusskonzerts ausharren werden. (aye)
Das Open Air St.Gallen ist ausverkauft. Klar tummelt sich in den Tausenden von Besuchenden auch die ein oder andere bekannte Person. Unter anderem FC-St.Gallen-Trainer Peter Zeidler oder Stadtrat Mathias Gabathuler. Am Sonntag wurde nun auch die St.Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa im Sittertobel gesichtet. Mit einem breiten Lächeln und einem auffälligen Strohhut. (alr)
Alessandra aus Stein ist in ganz spezieller Begleitung hier: Mit ihrer neun Monate alten Tochter. Die Kleine dürfte wohl die jüngste Besucherin sein. Auch die 28-Jährige war schon von kindsbein an am OASG und will das ihrer Tochter nicht vorenthalten. Seit Mittag sind sie auf dem Gelände und bleiben den ganzen Tag. «Bisher klappt alles wunderbar», sagt sie. Mit Kind sei es definitiv anders und spezieller. «Ich erhalte viel Bewunderung dafür.» Auf die Frage, ob sie wieder mit ihrer Tochter ans OASG kommt, sagt sie: «Ich würde es jederzeit wieder tun.» (lex)
Die einen wollen rein, die anderen raus: Auch am letzten Festivaltag strömen Hunderte ins Tobel. Beim Haupteingang ist der Besucherandrang so gross, dass es nur tröpfchenweise vorwärts geht. Wer aufs Gelände will muss sich in Geduld üben. Ebenso jene, die nach Hause wollen. Wie bereits an den vergangenen Festivaltagen, kommt es auch am Sonntag zu längeren Wartezeiten am Haupteingang. (lex)
Den Bacardi-Dome gibt es nicht mehr. Gefeiert wird trotzdem – und zwar teilweise 24 Stunden lang, dank des Daydance. Welcher Ort auf dem OASG-Gelände das Zeug dazu hat, den legendären Dome in Zukunft zu ersetzen, das haben wir die Besucherinnen und Besucher gefragt.
Die 24-jährige Géraldine aus Solothurn meint, sie habe nicht viele Partylocations auf dem Gelände ausprobiert. «Beim Stars and Stripes hat es mir aber noch gefallen. Dort ist es lustig», sagt sie. Warum das so ist, hat ein wenig mit Schadenfreude zu tun, das gibt Géraldine zu. «Man sieht, wie die Leute umfallen beim kläglichen Versuch, den Hang im Matsch zu erklimmen.» Und mit etwas Glück könne man da auch Skifahrer vorbeizischen sehen.
«Den Bacardi-Dome habe ich früher sowieso nicht so gefühlt», sagt David aus Degersheim. Der diesjährige Daydance sei viel besser. Der 24-Jährige weiss, wovon er spricht. Er hat das gesamte Party-Angebot des Open Airs ausprobiert.
Sein Fazit: «Welcher Ort sich am besten zum Partymachen eignet, hängt von der Tageszeit ab», sagt David und zählt die richtige Reihenfolge auf: Der Tag starte mit Daydance, dann gehe es zum Gingarden, dann an ein paar Konzerte, danach ins Rockzelt, zu später Stunde in die Walliser Stubä und schliesslich als letztes zum Stars and Stripes für den Sonnenaufgang. Damit hat er fast das gesamte Partyangebot abgedeckt. Zur Weinbar hat er eine klare Meinung: «Die sieht zwar schön aus, aber ist einfach voll mit Boomern.»
Geteilter Meinung darüber, ob der Bacardi-Dome fehlt oder nicht, ist ein über Jahre eingespieltes OASG-Dreiergrüppli aus St.Gallen und Schaffhausen. Während der 27-jährige Reto findet, dass er den Dome dieses Jahr überhaupt nicht vermisst hat, denn «dort drin war es immer so saumässig laut», findet sein Kollege Gregory: «Also ich fand's immer geil.»
Der Bacardi-Dome sei immer das Zentrum gewesen, an dem sich alle Festivalgängerinnen und -gänger früher oder später trafen. Das habe dieses Jahr gefehlt. «Der Daydance am Ende der ‹Zunge› war zwar cool, aber eher tagsüber», sagt er.
Sein Freund Nicolas nickt zustimmend und erzählt dann, warum der Daydance sogar zu einem seiner Festival-Highlights gehört: «Gestern war es schon früh dank dem Schatten der Bäume kühl, auf der Tanzfläche hatte es Nebel und dazwischen drückte die Sonne. Es war mega schön!» Für späte Stunden sei aber das Stars and Stripes am besten gewesen, finden alle drei. (aye)
Die diesjährige Ausgabe neigt sich dem Ende zu. Um 19:30 Uhr singt Marteria auf der Sitterbühne die letzten Zeilen, dann ist das Open Air St.Gallen 2022 bereits wieder Geschichte.
Doch nach dem Open Air ist bekanntlich vor dem Open Air. Und so steht bereits am Montagmorgen, um 8 Uhr früh, ein kleines Kontingent an Tickets für das Open Air St.Gallen 2023 zum Verkauf. Rund 2500 Billette können dann via Open-Air-Homepage erworben werden. (alr)
Nachdem das Open-Air-Gelände ab Donnerstagabend im Schlamm versunken war, brachte ein junger Besucher kurzerhand Skier und Skischuhe mit ins Sittertobel. Die Fahrt auf dem Schlammhang ging allerdings schief. Wie im Video zu sehen ist, durchbrach er nach wenigen Metern die weisse Seitenwand eines Pavillons und prallte in eine junge Frau, die glücklicherweise unverletzt blieb.
Andy Mestka, Sicherheitschef des Open Air St.Gallen, sagte am Samstag auf Anfrage, dass ein Arealverweis wegen Sachbeschädigung im Bereich des Möglichen liege. Dies, sofern der Skifahrer ausfindig gemacht werden könne.
Am Sonntagmittag ist der Skifahrer noch nicht identifiziert, wie Mestka auf Anfrage verrät. Spannend hingegen, was er zu den Regularien bezüglich Skifahren auf dem Open-Air-Gelände zu sagen hat.
«Nein, Skifahren auf dem Gelände ist nicht explizit verboten. Aber wir appellieren an den gesunden Menschenverstand.»
Sportgeräte hätten bisher kein Problem dargestellt. Sollte sich dies häufen, müsse man jedoch über ein Verbot nachdenken. Eigentlich wollte man als Festival aber nicht jede Kleinigkeit verbieten. Mestka sagt: «Es gab hingegen schon Besuchende, die ganze Sofas mit aufs Gelände geschleppt haben. Dies haben wir dann aufgrund der Abfallproblematik verboten.» (alr)
Willkommen, liebe Leserinnen und Leser. Tag vier, und somit leider schon der letzte Tag am Open Air St.Gallen steht an. Auch heute halten wir Sie in diesem Ticker auf dem Laufenden über das Geschehen im Sittertobel.
Den Auftakt auf der Sternenbühne hat vor einigen Minuten Joya Marleen gemacht. Zum Abschluss um 18 Uhr, wartet mit Marteria auf der Sitterbühne nochmals ein letztes Highlight auf. Ansonsten erwarten die Festivalgängerinnen und Festivalgänger diese Artisten:
Mit dem Auftritt der britischen Rockband Muse hat einer der Höhepunkte des Open Airs St.Gallen, Austragung 2022, begonnen:
Während der Auftakt des Festivals am Donnerstag völlig verregnet wurde, können die Fans den Auftritt von Muse nun bei besten äusseren Bedingungen geniessen – und dann bis tief in die Nacht (oder sogar in den frühen Morgen hinein?) weiterfeiern.
Mit diesem Beitrag beenden wir unsere heutige Liveticker-Berichterstattung aus dem Sittertobel. Wir danken Ihnen fürs Reinlesen, wünschen Ihnen noch einen schönen Abend und freuen uns, wenn Sie auch am Festival-Sonntag wieder am Start sind, wir starten mit neuen Tickerbeiträgen wieder um den Mittag herum.
Ach ja: Klicken Sie sich doch noch ein wenig durch unsere grosse Festival-Fangalerie. Vielleicht erkennen Sie ja sich selber – oder eine gute Freundin, den Nachbarn, die Arbeitskollegin beim Abfeiern... Viel Spass und gute Nacht!