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Am Donnerstagabend fand im Kybunpark die Eröffnungsfeier der Special Olympics National Summer Games statt. Rund 2000 Menschen mit geistiger Behinderung aus allen Landesteilen und aus dem Ausland marschierten in ihren Delegationen ein und liessen sich von Christa Rigozzi auf die Spiele einstimmen.
So viele Fahnen wie am Donnerstagabend wurden wohl noch nie im Espenblock geschwenkt – an der Eröffnungsfeier der Special Olympics National Summer Games im St.Galler Kybunpark tauchten Tausende davon die Fankurve des St.Galler Stadions für einmal nicht in Grün, sondern in Lila.
Zum Auftakt der Sommerspiele für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung lud das Organisationskomitee in den Kybunpark. Das Motto «St.Gallen mit allen» war schon beim Einmarsch der Athletinnen und Athleten allgegenwärtig: Neben dem FC Energie Sommeri, dem Säntisblick Degersheim oder dem Shark Team Ticino stellen auch Andorra, Estland oder Norwegen eine Delegation für die St.Galler Spiele. Eine Dreiviertelstunde dauerte es, bis alle Teams und insgesamt rund 2000 Teilnehmende gebührend empfangen waren und ihren Platz auf dem Rasen vor der Bühne eingenommen hatten.
Christa Rigozzi eröffnete den zweiten Teil der Feier mutig: «St.Gallen pass auf, die Luganesi sind hier.» Für ihre Anspielung auf den verlorenen Cupfinal kassierte die Moderatorin Buhrufe, aber das Publikum konnte ihr nicht lange böse sein.
Ihren Nadelstich in Richtung der blutenden Fanherzen machte Rigozzi mit einem unterhaltsamen Interview wieder gut. Sie bat den St.Galler Basketballer Alexandros Melidis zu sich auf die Bühne und fragte ihn nach seinen Zielen bei den Summer Games. «Es geht um den Spass, Medaillen habe ich schon so viele», antwortete Melidis schelmisch.
Den nächsten Gast kündigte Rigozzi als «die höchste Sportlerin des Landes» an: Verteidigungsministerin Viola Amherd dankte allen, die ihren Teil zum Grossanlass beitragen, und sagte:
«Ich wünsche Ihnen und uns allen fröhliche, unfallfreie und unvergessliche national Summer Games. Toi, toi, toi.»
Zum Schluss wurde es erst emotional, dann laut: Als die Fahne hereingetragen und der Eid gesprochen wurde – «ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, so will ich mutig mein Bestes geben» –, erhoben sich alle Delegationen und blieben stehen, bis das olympische Feuer im Stadion ankam.
Kaum war die grosse Fackel entzündet, erschien im glitzernden Anzug Beatrice Egli auf der Bühne – und zog das Publikum in ihren Bann. «Es ist mir eine Ehre, das mit den besten Sportlerinnen und Sportlern zu erleben», startete sie ihren Auftritt, spielte ihre Hits und liess sich auch nicht aus dem Konzept bringen, als eine ältere Frau spontan die Bühne stürmte und Egli zum Tanz bat.