Seit 18 Jahren ist er der medizinische Leiter des Open Air St.Gallen, nun leitet er zum ersten Mal die grösste, improvisierte Notfallstation der Schweiz: Raphael Stolz ist am nationalen Bundeslager der Pfadis (Bula) für rund 70 Ärztinnen und Ärzte, über 200 Pflegefachpersonen und das Wohlergehen von 30'000 Pfadis verantwortlich. Eine grosse Verantwortung, wie Stolz erzählt.
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Es ist kurz vor zwölf Uhr, lautes Motorengeräusch des Mittagsverkehrs an der Rorschacherstrasse im Osten der Stadt St.Gallen. Direkt neben der Bushaltestelle Grossacker, steht hinter einer Hecke versteckt die Villa zur Rehburg. Im Vorgarten sitzt an einem kleinen Gartentisch Raphael Stolz und isst einen Salat. «Ich bin gleich bereit. Ich dachte, ich sollte vielleicht vorher noch etwas essen», sagt der Hausarzt. Dann steht er auf, führt ins Haus. Seit acht Jahren führt er die «Praxis zur Rehburg», die ersten vier Jahre mit einem Arztkollegen, zwischenzeitlich alleine, nun wieder zu zweit. Er betritt ein Behandlungszimmer und setzt sich an den Bürotisch. Nun stellt für einmal nicht der Arzt die Fragen, sondern der Arzt wird befragt.