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Kochen über dem Feuer, aber nicht nur Würste – in der Gusseisenpfanne gelingt die Pizza ausgezeichnet.
Draussen ums knisternde Feuer sitzen und Würste oder Schlangenbrot bräteln – das macht nicht nur Kindern Spass. Gesellige Stunden am Lagerfeuer zu verbringen, das hat etwas Archaisches.
Wie schon in der Steinzeit, so auch heute: Ob auf einer Wanderung, als Mittagessen während der Velotour oder einfach so – es gibt zahlreiche Gelegenheiten für eine Rast an der Brätelstelle. Dabei ist das Kulinarische oft zweitrangig, es geht mehr ums Erlebnis und ums gesellige Beisammensein.
Stephen Graham schrieb 1926 in seinem philosophischen Wegweiser «Die Kunst des stilvollen Wanderns»:
«Feuer zu machen ist ausgesprochen unterhaltsam, und wenn Sie nicht sehr hungrig sind, sollten Sie sich dabei Zeit lassen.»
Feuer fasziniert uns Menschen. Und wenn die Bedingungen schwierig sind, etwa auf nassem Waldboden, braucht es Geduld. Ein paar einfache Tricks, wie nachfolgend beschrieben, helfen, ein Feuer im Freien zu entfachen.
Und schliesslich, wie Graham weiter festhält: «Ist das Feuer vorbereitet, entfacht und knistert, und wird der Topf bereits heiss, dürfen Sie sich entspannen, Ihren Proviant ausbreiten, die Stiefel ausziehen und den Beginn der nächtlichen Rast geniessen.»
Wichtig: Bevor Sie Feuer machen, erkundigen Sie sich über die aktuelle Waldbrandgefahr.
Wer nicht eine bereits gut ausgestattete Feuerstelle aufsucht, sollte darauf achten, dass sich in einem Radius von mindestens drei Metern (auch nach oben) kein brennbares Material befindet. Am besten errichtet man eine Begrenzung aus Steinen um das Feuer.
Bevor man das Feuerholz anzündet, sollte man darauf achten, sämtliches Material bereitzustellen. Als Zunder eignet sich leicht brennbares Material wie Holzspäne, trockenes Laub oder Zeitungspapier. Als Anfeuerholz sollte man dünne Zweige und Äste besorgen. Diese werden in einer Pyramide um das Anzündmaterial aufgestellt. Dann folgen als äusserste Schicht dickere Äste. An einer Stelle ein Loch freihalten, damit man das Feuer gut anzünden kann.
Zum Anzünden das Feuer gut vor dem Wind abschirmen und das Feuerzeug möglichst nah an den Zunder halten. Sobald das Material Feuer gefangen hat, pusten Sie langsam und gleichmässig Luft von unten in die Pyramide. Und zwar nicht direkt in die Flammen, sondern in die Glut. Wenn das Feuer erst mal richtig brennt, kann man weitere, grössere Äste um die Pyramide herum legen.
Den Pizzateig unbedingt selber machen statt fixfertig kaufen. Mit dem Rezept von Ostbröckli-Autor Kaspar Enz geht das kinderleicht. Man kann ihn gut vorbereiten und er hält sich sieben Tage in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank.
Den Behälter einfach im Rucksack verstauen und etwas Mehl zum Formen mitnehmen. Das Wallholz kann man sich sparen. Mit den mehligen Händen etwas Teig abreissen und mit den Händen locker zu einem Fladen formen. Dann den Teig mit etwas Öl in die Gusseisenpfanne legen und wenn nötig nochmals etwas zurecht drücken.
Pizzateig einfach im Kühlschrank lagern
Eigentlich eignet sich alles als Pizzabelag. Falls Sie Zwiebeln oder Pilze mitnehmen, denken Sie auch ans Sackmesser und an ein Schneidebrett. Dieses können Sie auch gut zum Servieren der Pizza verwenden. Als Käse verwende ich Mozzarella, den ich mit den Händen in Stücke reisse und auf der Pizza verteile. So kann man auch mit dünn geschnittenem Schinken verfahren.
Schon vorbereitet habe ich Tomatensauce, man kann aber auch einfach Passata oder Pelati aus der Dose mitnehmen, dünn auf dem Pizzateig verteilen und würzen.
Salz, Pfeffer und Oregano – sofern nicht bereits in der Tomatensauce – sind essenziell für eine schmackhafte Pizza.
Eine Gusseisenpfanne eignet sich perfekt. So schwer wie sie aussieht ist sie nicht! Und Freunde und Familie helfen sicher beim tragen. Wer sich ein neues Exemplar zulegt, muss sie zu erst einbrennen. So bildet sich eine Patina und das Gericht bleibt beim Kochen nicht am Boden kleben. Nach dem Benutzen reinigen und immer mit Öl einreiben: Die dünne Fettschicht sorgt dafür, dass die Pfanne nicht rostet.
Aber Achtung, die Pfanne wird sehr heiss. Das ist gut, man sollte aber unbedingt einen Topflappen einpacken, damit sie gefahrlos vom Feuer nehmen kann.
Ohne Sauerei geht es bei dieser Pizza nicht. Draussen im Wald kümmert das aber niemanden. Dafür problemlos den gesalzenen Pizzateig verwenden. Vorab wieder etwas Öl in die Pfanne geben, dann den Teig gleichmässig in der Pfanne verteilen. Mit einem Löffel oder Messer den Schoggiaufstrich darauf verteilen. Zum Schluss nur noch Banane in Rädli schneiden und darauf verteilen.
Bevor man sich mit vollem Bauch glücklich auf dem Heimweg macht: Abfall mitnehmen und Feuer löschen – versteht sich von selbst.