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Alpsteinfans brauchen Geduld. In den höher gelegenen Gebieten drohen Schneerutsche und es besteht stellenweise Absturzgefahr. Aufwärmen kann sich der Wanderer wegen der Coronamassnahmen noch nirgends.
Wenn im Tiefland die Wiesen und Obstbäume blühen, packt manchen Alpsteinfan die Wanderlust. Doch dabei sei Vorsicht geboten, mahnt Thomas Manser, Präsident des Bergwirtevereins Alpstein. «Aufgrund der grossen Schneemengen beginnt die Wandersaison heuer zwei bis drei Wochen später als im vergangenen Jahr.» Insbesondere bei den höher gelegenen Zielen sei noch länger Geduld gefragt. Wegen des Schnees bestehe dort Rutsch- und Absturzgefahr. In Rinnen und an steilen Hängen könnten jederzeit Schneerutsche auf die darunter liegenden Wege abgehen, sagt der Bollenwees-Wirt:
«Ob wir unseren Betrieb wie geplant an Auffahrt öffnen können, ist noch fraglich. Da muss noch sehr viel Schnee schmelzen.»
Wer die Anstrengung nicht scheut, könne den Weg bis zum Berggasthaus zwar bereits unter die Füsse nehmen. «Aber weiter geht es nicht mehr, das ist zu gefährlich. Auch sind an den schwierigen Stellen die Sicherungsseile noch nicht befestigt.»
Thomas Manser empfiehlt, sich vor einer Wanderung auf www.appenzell.ch über den Wegzustand zu informieren oder im entsprechenden Berggasthaus anzurufen. «Es ist besser, einmal zu viel zu fragen, statt dass etwas Schlimmes passiert.» Es lohne sich auch zu kontrollieren, ob die Wirtschaften wirklich geöffnet haben:
«Weil nur Terrassenbetrieb möglich ist, kann es an manchen Tagen zu kalt sein zum Draussensitzen.»
Thomas Manser empfiehlt derzeit, auf die tiefer gelegenen Ziele auszuweichen. «Zum Seealpsee kann man gut hochlaufen. Die dortigen Wirtschaften sind offen.» Eine schöne Runde sei von Brülisau übers Plattenbödeli zum Ruhesitz. «Wem das nicht reicht, der macht noch einen Abstecher zum Sämtisersee und zur Alp Sigel.» Weiter empfiehlt der Bergwirt das Gebiet Fähneren. Der Kronberg via Scheidegg ist ebenfalls gut zu machen und auch im Bereich Lehmen-Ahorn lässt es sich schon wandern.
Mit einer Einschränkung: Vom Ahorn oder vom Potersalper Herz Richtung Kronberg sind gemäss appenzell.ch Holzarbeiten im Gang und daher nicht alle Wege begehbar. Auch Richtung Hoher Kasten ist Vorsicht geboten: Der Wegabschnitt Kastensattel-Hoher Kasten ist weiterhin aufgrund von Steinschlaggefahr gesperrt. Das Berggasthaus Rotsteinpass macht die Tourengänger darauf aufmerksam, dass im Frühling Nassschnee-Lawinen möglich sind. «Besonders ab dem Mittag wird es gefährlich, da die Frühlingssonne den Schnee schmilzt und somit der Schnee ins Tal donnern kann.»