Digitalisierung
Matzingen will seine Bürger digital vernetzen und führt die App Crossiety ein

Das Zusammenleben in der Gemeinde attraktiver und aktiver machen. Um dieses Ziel zu erreichen, lanciert die Gemeinde Matzingen am 8. März den digitalen Dorfplatz Crossiety.

Olaf Kühne
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Das reale Dorfzentrum Matzingens wird demnächst umgebaut, den digitalen Dorfplatz führt die Gemeinde am 8. März ein.

Das reale Dorfzentrum Matzingens wird demnächst umgebaut, den digitalen Dorfplatz führt die Gemeinde am 8. März ein.

Bild: Reto Martin

«Kinderbett zu verschenken», «Katze entlaufen», «Vereinsnachwuchs gesucht». Es sind diese Meldungen und Aufrufe, die sich seit Jahrzehnten am Schwarzen Brett des lokalen Detailhändlers finden. Mit dem Aufkommen des Internets wurden diese Kleinanzeigen digital, insbesondere in privat organisierten Gruppen beispielsweise auf Facebook finden sie sich reihenweise.

Was allerdings bedingt, dass auch jemand eine solche Gruppe eingerichtet hat – und im besten Fall auch bewirtschaftet. 2015 rief deshalb der Zürcher Internetanbieter Crossiety die gleichnamige Applikation (kurz: App) ins Leben. Seither haben sich in der Schweiz und Deutschland rund 130 Gemeinden und Städte das Produkt zu eigen gemacht. Die jeweilige Absicht ist, die Einwohnerinnen und Einwohner untereinander zu vernetzen. Aber auch Verwaltung und Politik ein einfaches Instrument zur Verfügung zu stellen, unkompliziert mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren.

Zu den neuesten Kundinnen von Crossiety zählt nun die Gemeinde Matzingen. Sie wird die App am 8. März einführen. Hierzu schreibt sie in einer Mitteilung: «Das Zusammenleben in Matzingen und Umgebung soll aktiver und attraktiver werden – lokal und regional.»

Dabei betont die Gemeinde, dass es primär die Nutzerinnen und Nutzer seien, welche die Plattform beleben, indem sie «Anliegen und Informationen mitteilen, auf Veranstaltungen hinweisen oder Umfragen lancieren». Zudem bestehe die Möglichkeit, eigene Gruppen zu eröffnen, um sich in bestehenden Gemeinschaften, sprich beispielsweise Vereinen, auszutauschen oder auch neue Interessengruppen ins Leben zu rufen.

Regio Frauenfeld hat App mit ähnlicher Funktion

Sara CarracedoGemeindeschreiberin

Sara Carracedo
Gemeindeschreiberin

Bild: PD

«Die Plattform erlaubt die Vernetzung und direkte Kommunikation von Einwohnerin zu Einwohner und hilft, das lokale Zusammenleben vermehrt zu entfalten», schreibt Gemeindepräsident Peter Schellenberg denn auch in der Mitteilung. Dass die App auch die Kommunikation der Gemeinde erleichtern soll, ergänzt Gemeindeschreiberin Sara Carracedo: «Die Plattform ermöglicht die schnellere Verbreitung von Mitteilungen und Hinweisen aus der Gemeinde.»

«Bürgerbeteiligung und Austausch» hat sich auch die Regio Frauenfeld, zu der auch Matzingen gehört, auf die Fahne geschrieben, indem sie die «Regio Frauenfeld App» lanciert hat. «Wir haben uns natürlich beide Lösungen genau angeschaut», sagt Gemeindeschreiberin Sara Carracedo auf Anfrage dieser Zeitung. «Dabei sind wir zum Schluss gelangt, dass Crossiety unsere Bedürfnisse am besten abdecken kann.»