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Ein Schwertransport schleppte das 18 Meter lange und fast 5 Meter breite Dampfschiff «Seerhein» am Montagabend von Ermatingen zur Einwasserung nach Romanshorn. Eine aussergewöhnliche Fahrt.
Für Michael Müllers Traum vom eigenen Schiff können zwar nicht Berge versetzt, aber zumindest Strassenschilder aus dem Weg geräumt werden: Am Montagabend überführte ein Lastwagen Müllers nun fertig restauriertes Dampfschiff «Seerhein» von Ermatingen nach Romanshorn. Dafür brauchte der Schwertransport eine Sonderbewilligung, da das Schiff knapp fünf Meter breit und 18 Meter lang ist.
Auf der Route von Ermatingen, über Kreuzlingen, Scherzingen, Langrickenbach und Amriswil eskortierten zwei Fahrzeuge den Lastwagen. Extrapersonal fuhr voraus und montierte an einzelnen Stellen Vortrittsschilder ab und hob Telefonleitungen an. Zwar sorgte die ungewöhnliche Fracht an manchen Orten für Stau, aber bei Autofahrerinnen und Passanten auch für staunende Gesichter.
Die «Seerhein» traf schliesslich rund zwei Stunden nach Abfahrt ohne Kratzer oder Beule bei der Werft der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt in Romanshorn ein. Dort empfingen Schiffbesitzer Michael Müller, dessen Verwandten und Bekannten das 111-jährige Dampfschiff, das am Dienstagmorgen eingewassert wird. Während Müller den Transport eher angespannt verfolgte, blieb Chauffeur Martin Fuchs gelassen und lobte nach der Ankunft des unbeschadeten Schiffs die Routenplanung seines Kollegen Timon Bohler.