Rätsel am Walensee: War es ein Basejumper?

MELS. Der Fall wird immer rätselhafter: Drei Personen wollen am Sonntag gesehen haben, wie ein Gleitschirm in den Walensee gestürzt ist. Möglicherweise war es ein Basejumper. Doch: Es wird niemand vermisst.

Ursula Lenherr/René Rödiger
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Ein Passant sagte am Sonntag, er habe kurz nach Mittag einen Gleitschirm zwischen Unterterzen und Murg in den Walensee stürzen sehen. Weder die Rega noch der Seerettungsdienst fanden dann Zeichen eines Absturzes. Gab es etwa gar keinen Flugunfall? - Ein Mensch oder ein Objekt muss abgestürzt sein, meldeten sich doch bei der Polizei unabhängig voneinander zwei weitere Personen, die einen Absturz gesehen haben wollen.

Schlechtes Wetter
Ein Zeugenaufruf blieb bisher erfolglos. «Wir haben auch bei den Gleitschirmclubs nachgefragt - niemand wird vermisst», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Auch bei den Bahnen auf den Maschgenkamm und auf den Chäserrugg habe es geheissen, es seien keine Gleitschirmpiloten transportiert worden. Die Wetterbedingungen seien wegen Föhns schlecht gewesen. Die Polizei suchte auch auf Parkplätzen nach möglichen Hinweisen. Vergeblich. Nun stellt sich die Frage: War es etwa ein Basejumper? «Seit einiger Zeit haben die Basejumper das Gebiet Walensee als Mekka entdeckt», sagt Krüsi. Gestartet werde von den Churfirsten aus. «Wenn solche Sportler die Bergbahnen benützen, fallen sie nicht auf. Sie tragen einen normalen Rucksack.» Es wird anscheinend aber auch kein Basejumper vermisst: Es sind bisher keine Meldungen eingegangen.

Verschiedene Möglichkeiten
War es ein Ausländer, den die Angehörigen noch nicht vermissen? Laut Krüsi ist auch diese Möglichkeit nicht auszuschliessen. Es sei auch recherchiert worden, ob allenfalls ein anderes Flugobjekt - ein Wetterballon oder ein selbst gebastelter Drachen - abgestürzt ist. «Alles ist möglich», sagt Krüsi. Hinweise nimmt die Polizeistation Mels (058-229-78-04) entgegen.