Quinten ist am Aussterben: Zur Dorfrettung zahlt Stiftung bis zu 20'000 Franken pro Kind

Noch knapp 40 Einwohner zählt das Dorf Quinten am Walensee. Nun kämpft eine Stiftung gegen das Aussterben des Dörfchens: Sie zahlt Familien 200 Franken pro Kind und Monat, maximal 20'000 Franken pro Kind.

Drucken
Nur zu Fuss oder per Schiff erreichbar: Quinten am Walensee zählt noch knapp 40 Einwohner.

Nur zu Fuss oder per Schiff erreichbar: Quinten am Walensee zählt noch knapp 40 Einwohner.

Bild: Keystone

(red) Quinten am Walensee gehört zu den sonnigsten und ruhigsten Orten im Kanton St.Gallen, aber das Dorf ist nur per Schiff oder zu Fuss erreichbar. Arbeitsplätze gibt es nur sehr wenige. Noch vor 100 Jahren lebten hier 200 Personen, heute sind es noch knapp 40 Einwohner. Jetzt will das Dorf etwas gegen sein Aussterben unternehmen, wie der «Sonntagsblick» schreibt: Damit Fami­lien nach Quinten ziehen, macht ihnen die Stiftung «Quinten lebt» ein verlockendes Angebot.

Stiftung zahlt bis zum 20. Altersjahr

«Wir zahlen für jedes Kind 200 Franken pro Monat», sagt Joel Schmid (53) von der Stiftung. Eine Familie mit zwei Kindern würde einen monatlichen Zustupf von 400 Franken erhalten. Die Stiftung zahlt bis zum 20. Altersjahr, maximal 20'000 Franken pro Kind.

2,5 Millionen investiert die Stiftung in die Sanierung eines Hauses im Dorfzentrum, weitere Mittel stehen für neue Familien zur Verfügung. Damit will die Bürgergruppe das Dorf vor dem Aussterben bewahren.

Finanzielle Anreize in Randregionen

Dass dies funktionieren kann, machte die Gemeinde Albinen im Oberwallis vor. 2017 versprach die Gemeindeversammlung allen, die neu nach Albinen ziehen, eine Hilfszahlung. Das Medienecho war riesig, entsprechend gross war die Flut von Bewerbern. Bis Ende 2019 zogen vier Familien mit insgesamt sechs Kindern nach Albinen, weitere sechs Personen erhielten von der Gemeinde Beiträge für einen Hauskauf oder Umbau. «Insgesamt 410'000 Franken hat die Gemeinde bisher bewilligt», sagt Gemeindepräsident Beat Jost zum «Sonntagsblick», «die Aktion ist ein voller Erfolg.»