Im Jahr 2020 hat «Ostschweizer helfen Ostschweizern» 2,4 Millionen Franken für bedürftige Menschen in der Region gesammelt. Damit wurde bereits zum zweiten Mal in Folge ein Rekord gebrochen.
«Ich kann nicht in Worte fassen, was Ihre Spende für mich bedeutet», schreibt eine Frau in einem Brief. «Die Saxofonstunden tragen zu meiner seelischen Gesundheit bei», steht auf einer Karte mit schwarzem Filzstift geschrieben. Oder: «Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie mir eine sorgenfreie Fahrt.»
Die Dankbarkeit der Begünstigten der Spendenaktion «Ostschweizer helfen Ostschweizern» ist gross. Das freut auch OhO-Vereinspräsidentin Barbara Benz. Sie sagt:
«Es ist schön zu sehen, wie sich die Leute freuen, wenn sie das Geld erhalten. Das gibt unserer Arbeit einen Sinn.»
Zum sechzehnten Mal bereits haben das Tagblatt, seine Regionalausgaben sowie das Ostschweizer Fernsehen TVO und FM1 die Weihnachtsaktion durchgeführt. Dabei kamen 2,4 Millionen Franken für Ostschweizerinnen und Ostschweizer, die sich in einer finanziellen Notsituation befinden, zusammen. Trotz Coronakrise war die Spendebereitschaft enorm. Benz sagt:
«Das ist so viel Geld wie noch nie.»
2019 waren 2,27 Millionen Franken für Bedürftige in der Region zusammengekommen – erstmals über zwei Millionen. Dieser alte Rekord wurde nun übertroffen.
«Jeweils vom 1. Oktober bis 30. November können Privatpersonen oder Institutionen wie Sozialämter, Berufsbeistände oder Organisationen wie die Pro Senectute ein Gesuch bei ‹Ostschweizer helfen Ostschweizern› einreichen», sagt Benz. 2020 kamen laut der OhO-Vereinspräsidentin drei Viertel der Gesuche von Institutionen, ein Viertel von Privatpersonen.
Ein Paar Schuhe, eine neue Matratze oder ein Generalabonnement. Ein Senior, der im Altersheim lebt, eine alleinerziehende Mutter oder ein Kind mit einer Behinderung: «Die Bandbreite der Gesuche und der Begünstigten ist gross», sagt Benz.
Die Begünstigten müssen ihren Wohnsitz jeweils in den Kantonen St.Gallen, Thurgau oder den beiden Appenzell haben. «Doch spenden kann man über das ganze Jahr», ergänzt sie. 2020 haben die 16 Beiräte gut 2000 Gesuche geprüft. Über 80 Prozent der Gesuche hat der ehrenamtlich arbeitende Beirat 2020 bewilligt, gleich viel wie im Jahr zuvor.
Der Verein sei sehr dankbar für die finanziellen Reserven, sagt die Vereinspräsidentin. So habe OhO, in einer gemeinsamen Aktion mit Caritas, während der ersten Coronawelle im Frühling 250'000 Franken für eine Coronanothilfe beisteuern können. «Wir wollten Menschen, die vor der Pandemie grad so durchgekommen sind und dann Knall auf Fall kein Einkommen mehr hatten, unter die Arme greifen», sagt sie.
Ob Heilsarmee oder Unicef: Im ganzen Land, auch in der Ostschweiz, sind nationale und internationale Hilfswerke vor allem während der Vorweihnachtszeit omnipräsent. Braucht es «Ostschweizer helfen Ostschweizern» wirklich? Ja, sagt Barbara Benz. Denn:
«Auch bei uns in der Region leben Menschen, denen es schlecht geht und die durch die Maschen der Sozialnetze fallen. Diese Menschen erhalten durch OhO eine schnelle und unbürokratische Hilfe.»
Sämtliche Begünstigten-Porträts finden Sie hier.
So können Sie spenden: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, «Ostschweizer helfen Ostschweizern» zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hier.