Knackige Rüebli werben für Olma

ST.GALLEN. Dieses Jahr ohne Kuh: Das Plakat für die Olma 2015 zeigt einen Bund Rüebli. Gestaltet hat es die St.Galler Grafikerin Esther Rüesch. Ihr Konzept setzte sich in einem Wettbewerb gegen 60 andere Vorschläge durch.

Michel Burtscher
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Das Sujet des diesjährigen Olma-Plakats passt perfekt zum Gastkanton Aargau. (Bild: pd)

Das Sujet des diesjährigen Olma-Plakats passt perfekt zum Gastkanton Aargau. (Bild: pd)

Die Olma beginnt zwar erst in drei Monaten, schon heute aber erfährt die Öffentlichkeit, wie das diesjährige Plakat aussieht: Es zeigt die Hände einer Bäuerin, die einen Bund Rüebli umklammern. Das Sujet passt perfekt zum Gastkanton Aargau, der gemeinhin als Rüeblikanton bekannt ist – das ist aber nur Zufall. Denn das Plakat wurde vor dem Gastkanton ausgewählt. «Es ist aber eine glückliche Fügung», sagt Esther Rüesch. Die St.Galler Grafikerin hat das diesjährige Plakat gestaltet. Die Rüebli hat die 38-Jährige als Sujet gewählt, weil sie keine Kühe zeigen wollte wie die Plakate in den beiden Jahren zuvor. «Mir war wichtig, etwas anderes zu machen.» Sie habe sich überlegt, welche Möglichkeiten es gebe und was farblich schön aussehe. Dann hatte sie die Idee mit dem orangen Gemüse.

Esther Rüesch Grafikerin aus St. Gallen (Bild: pd)

Esther Rüesch Grafikerin aus St. Gallen (Bild: pd)

Sujets direkt aus dem Leben

Es ist bereits das dritte Mal, dass Esther Rüesch das Olma-Plakat gestaltet hat: Jenes mit dem Apfel im Jahr 2009 und das mit dem Säuli 2011 hatte auch sie konzipiert. Ihr Erfolgsrezept sei, dass sie Sujets nehme, die direkt aus dem Leben gegriffen seien. «Die Bilder sollen nicht künstlich aussehen.» So entstand das diesjährige Bild auf einem Bauernhof, die Rüebli wurden von einer Bäuerin und nicht von einer Schauspielerin umklammert, und das Gemüse wurde auch nicht präpariert. Sie versuche zudem immer, auf den Auftraggeber einzugehen: Wichtig sei, was zur Olma passe, und nicht, was sie möchte oder gut finde, sagt Rüesch. Eine fleissige Olma-Besucherin sei sie selber zwar nicht, doch schon in der Kindheit hätten sie die Olma-Plakate fasziniert. «Und am Schluss braucht man natürlich auch eine Portion Glück, um ausgewählt zu werden.»

Schüler bringen Vorschläge

Ihr Konzept musste sich gegen rund 60 andere Vorschläge durchsetzen. Eingereicht wurden diese von einer Werbeagentur, drei eigenständigen Grafikern und Grafikerinnen aus der Ostschweiz sowie Schülerinnen und Schülern der Schule für Gestaltung in St.Gallen und der Zürcher Hochschule der Künste, wie der Olma-Informationsbeauftragte Marco Kleger sagt.

Plakate hängen ab September

Strikte Vorgaben bezüglich des Sujets erhalten die Teilnehmer nicht. «Es muss einfach einen Bezug zur Olma haben, sich also in irgendeiner Weise um Landwirtschaft und Ernährung drehen», sagt Kleger. Ausgewählt wurde das Sieger-Plakat von einem Gremium, in dem unter anderem Olma-Direktor Nicolo Paganini und Katrin Meyerhans, die Leiterin der Publikumsmessen, sitzen. Die Wahl sei auf das Plakat von Esther Rüesch gefallen, weil dieses dem Auswahlgremium inhaltlich am besten gefallen habe, sagt Meyerhans. «Das Thema Ernte kommt darin gut zum Ausdruck.» Zudem wirke das Bild durch die Farben sehr frisch. Die Rüebli-Plakate werden ab Ende September an verschiedenen Orten in der Schweiz hängen. Der Wettbewerb für das nächste Olma-Plakat läuft derweil schon.