Das Bundesverwaltungsgericht ist in der Ostschweiz angekommen. Seine heute rund 400 Angehörigen haben sich mit dem einst nicht von allen geliebten Standort arrangiert. Das Interesse der Öffentlichkeit am Gericht und seinem Gebäude ist ungebrochen.
Das Bundesverwaltungsgericht hat gleich zweifach Grund zum jubilieren. Es ist zehn Jahre alt und hat seit fünf Jahren sein Domizil in St. Gallen. Darum hat die grösste Bundeseinrichtung in der Ostschweiz am Samstag ihre Türen fürs breite Publikum geöffnet. Und dieses machte regen Gebrauch von der Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des imposanten Gerichtsgebäudes auf dem Chrüzacker zu werfen. Rund 2500 Personen kamen, liessen sich über Aufgaben und Aufbau des Gerichts informieren, besichtigten den 50 Meter hohen Bau der Frauenfelder Architekten Staufer & Hasler und genossen den atemberaubende Blick von seinem Dach auf die Stadt.
Das Bundesverwaltungsgericht ist 2007 aus drei Dutzend Vorgängerorganisationen entstanden. 2012 zügelte es nach St. Gallen. Heute erledigt es mit seinen 72 Richterinnen und Richtern jährlich 7500 bis 8000 Fälle. Rund drei Viertel der Entscheide sind endgültig; ein Viertel kann ans Bundesgericht weitergezogen werden. Seit der Gründung hat das Bundesverwaltungsgericht knapp 81000 Verfahren erledigt. Die Rechtsprechung am grössten Gericht des Bundes umfasst Sachbereiche wie Infrastrukturen, Finanzen, Personal, Wirtschaft, Wettbewerb, Bildung, Gesundheit, Sozialversicherungen, Ausländerrecht und Asylwesen