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Ostschweiz
Bruno Damann, Gesundheitsdirektor des Kantons St.Gallen, hält an seinem Kurs fest. Ab dem 22. März will er den Kultursektor und die Gastrobranche stärker entlasten als dies der Bundesrat vorsieht, wie er am Dienstagabend im «SRF»-Format 10 vor 10 festhält.
«Uns ist bewusst, dass die Situation kritisch ist», sagt der St.Galler Gesundheitsdirektor Bruno Damann im Interview mit «SRF». Im renommierten TV-Format 10 vor 10 vom Dienstagabend werden die vom Bundesrat vorgesehenen schrittweisen Lockerungen diskutiert. Der Kanton St.Gallen ist - so hiess es in der Sendung - einer jener sechs Kantone, die mit dem Lockerungstempo aus Bundesbern nicht einverstanden sind.
Man sei innerhalb der St.Galler Regierung der Meinung, dass es sinnvoll wäre, an bestimmten Stellen zu lockern, hält Damann fest. Er ergänzt:
«Die Massnahmen werden aufgrund der Coronamüdigkeit nicht mehr konsequent eingehalten.»
Deshalb wolle man einen Schritt weiter gehen als der Bundesrat. Es gebe zudem gewisse Massnahmen, die für die Bevölkerung, aber auch für die St.Galler Regierung nicht nachvollziehbar seien. Den gleichen Denkanstoss gab er gegenüber dem Tagblatt bereits am Montag.
Man müsste beispielsweise auch die Grösse eines Etablissements in Betracht ziehen, wenn es darum gehe, die Personenobergrenze für bestimmte Events festzulegen. Das BAG warnt zwar davor, dass bei Veranstaltungen, welche die zurzeit festgelegte Obergrenze von 50 Personen überschreiten, das Contact-Tracing nicht mehr gewährleistet sei. Der Gesundheitsdirektor betont aber, dass das Contact-Tracing im Kanton St.Gallen derzeit einwandfrei funktioniere.
«In einer Vernehmlassung dürfen wir als Kantonsregierung äussern, was wir für richtig erachten», so Damann. Es liege am Bundesrat, zu entscheiden. Die St.Galler Regierung werde den Entscheid selbstverständlich mittragen.
Damanns Meinung zur Personenobergrenze teilen auch Vertreter aus dem Kultursektor. Im SRF-Beitrag kommt etwa die Frage auf, warum Flugzeuge mit 200 Personen an Bord, sprich voll ausgelastet, fliegen dürften, während man sich in Kultursälen mit weitaus grösseren Kapazitäten an ein Limit von 50 Personen zu halten habe.