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Ostschweiz
Ausstellungen, Bankette, Messen: Pro Jahr führen die Olma Messen über 100 Veranstaltungen durch. Dabei stossen sie oft an Grenzen. Mit einer neuen Halle für
10 000 Personen wollen sie nun in die Spitzenliga. Das Projekt «Halle 1» des Planerteams Ilg Santer Architekten Zürich / Ingegneri Pedrazzini Guidotti Lugano / META Landschaftsarchitektur Basel ist Sieger des Projektwettbewerbs.
«Halle 1»: Schlichter könnte der Name für den kubischen, schnörkellosen 122-Millionen-Zweckbau des Planerteams aus Zürich, Basel und dem Tessin nicht gewählt sein, den die Jury mit dem 1. Rang im Architekturwettbewerb für die neue Olma-Halle 1 prämiert hat. Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen, ist angetan vom Projekt: «Es macht nicht nur die Olma sichtbar, es rückt den ganzen Kongressstandort St. Gallen in den Mittelpunkt.» Olma-Direktor Nicolo Paganini kann sich bereits gewisse Lichteffekte vorstellen – ein Sichtbetonkranz trägt einen zurückgesetzten Aufsatz, eine sogenannte «Laterne», welche mit hinterleuchtetem Weissglas verkleidet ist.
150 Meter lang, 62 Meter breit, 14 Meter hoch mit 4 Metern Deckenkonstruktion: Das sind die beachtlichen Masse der neuen Halle 1, mit 9000 Quadratmetern die grösste stützenfreie Messe- und Eventhalle der Deutschschweiz. Ein klares Bekenntnis der Genossenschaft Olma Messen, dass sie in neue Dimensionen vorstossen will; seit Jahren stösst sie am bisherigen Standort bezüglich Umsatz und Fläche an Grenzen. «Wir wollen künftig ganz andere Events, Kongresse und Veranstaltungen anbieten», kündigt Scheitlin an.
55 Teams aus Architekten, Bauingenieuren und Landschaftsarchitekten hatte sich für die Teilnahme am Wettbewerb angemeldet, zugelassen wurden nach einem ersten Verfahren deren 14. Davon sei ein Teil unter anderem über die Vorgabe gestolpert, dass mit der Halle auch der Bau der dritten Röhre des Rosenbergtunnels berücksichtigt werden muss, führte Scheitlich gestern vor den Medien aus.
Die Stadtsanktgaller Stimmbevölkerung hat vor einem Jahr einen Kredit von 18 Millionen Franken für den Bau klar gutgeheissen, der Kantonsrat bereits 2016 einem Kredit von 12 Millionen Franken zugestimmt. Mit 133,4 Millionen Franken berappen die Olma Messen den Löwenanteil der 163,4 Millionen Franken für Überdeckung und Halle aus dem eigenen Sack – 5,5 Millionen Franken wurden bereits ausgegeben.
Einsprachen gab es bisher keine, doch angesichts der Ausmasse der neuen Halle könne sich das noch ändern, sagt Paganini. «Der Autobahndeckel, für den wir in diesen Tagen die Baubewilligung erwarten, tut niemandem weh. Er ist für viele Anwohner wohl schlicht ein gerngesehener Lärmschutz. Das könnte bei der neuen Halle anders sein.» Bleibt es beim jetzigen Fahrplan, soll das Baugesuch für die neue Halle 1 noch in diesem Jahr eingereicht werden. Der Rückbau der bisherigen Halle ist nach der «Tier&Technik» 2020 geplant, ebenso die Sicherung des Rosenberg-Bahntunnels der SBB, der verstärkt werden muss.
In den Jahren 2021 und 2022 soll dann die Überdeckung Rosenbergtunnel gebaut werden, bevor die neue Messe- und Eventhalle 2023 bis 2024 erstellt wird.
Die öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsprojekte findet statt vom 1. bis 14. April, Halle 1.2 (Zugang via Rosenheimstrasse). Tägliche Öffnungszeiten: 8 bis 16.30 Uhr, Samstag/Sonntag, 6./7. April, geschlossen.