FRAUENFELD. Die völlige Schliessung der Müller Martini in Felben-Wellhausen mit 340 Arbeitsplätzen könne abgewendet werden, und ein Abbau wäre ohne eine Kündigung möglich. Das glaubt die Belegschaft des Betriebs.
FRAUENFELD. Die völlige Schliessung der Müller Martini in Felben-Wellhausen mit 340 Arbeitsplätzen könne abgewendet werden, und ein Abbau wäre ohne eine Kündigung möglich. Das glaubt die Belegschaft des Betriebs. Zum Ablauf des Konsultationsverfahrens haben die Mitarbeitenden gestern eine Reihe von Vorschlägen verabschiedet, mit denen dies möglich würde.
Bis Ende 2014 hätte der Thurgauer Standort der Müller Martini schrittweise geschlossen werden sollen. Die Mitarbeitenden fordern nun, dass bis dahin keine Kündigungen ausgesprochen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Belegschaft vor, dass die 77 Mitarbeitenden ab 58 Jahren frühzeitig pensioniert werden sollen. Weiter wollen sich die Mitarbeitenden jeweils zu viert drei Vollzeitstellen teilen. So wären die Mitarbeitenden jeweils eine Woche im Monat frei, Weiterbildungen zu besuchen.
Ebenso schlägt die Belegschaft vor, eine Lehrwerkstätte für metallverarbeitende Berufe einzurichten. Dies ermögliche es den 39 Lehrlingen, am Ort ihre Lehre abzuschliessen. Ebenso soll in Felben-Wellhausen ein Kompetenzzentrum für Service, Technik, Entwicklung, Verkauf und Schulung eingerichtet werden, statt diese Funktionen an andere Standorte zu verlagern. So könnten 80 Mitarbeitende weiterbeschäftigt werden. Zusammen mit der natürlichen Fluktuation ermöglichen diese Massnahmen eine «würdige Lösung» für alle über 300 Mitarbeitenden, glauben die Personalvertreter.
Die Müller Martini will weltweit 550 Stellen abbauen. Im Zuge dieser Massnahmen hätte der Standort Felben-Wellhausen geschlossen werden sollen. Das Unternehmen stellt dort Buchbinde-Systeme her. Müller Martini ist der grösste Arbeitgeber in Felben-Wellhausen. (ken)