Mord: Sechs Männer in Haft

KÜMMERTSHAUSEN. Fahndungserfolg im Falle des geknebelten IV-Rentners von Kümmertshausen. Der Hauptverdächtige ist noch auf freiem Fuss. Es gibt Hinweise auf das Tatmotiv.

Ida Sandl
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Nurullah Dogan (Bild:pd)

Nurullah Dogan (Bild:pd)

Drei Jahre nach dem Knebelmord in Kümmertshausen kommt Bewegung in die Sache. Mittlerweile sind sechs Männer in Untersuchungshaft, bestätigt Stefan Haffter, Mediensprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft. Vier Verdächtige sitzen in der Schweiz im Gefängnis, einer sitzt in Deutschland und einer in der Türkei. Details zu den Verhafteten gibt Haffter nicht preis. Mindestens zwei von ihnen sind jedoch türkisch-kurdischer Abstammung.

Die Gewalttat hatte Ende 2010 für Aufsehen gesorgt: Ein Mann, bei dem es nichts Wertvolles zu holen gibt, wird tot in seinem Haus aufgefunden. Er ist 53 Jahre alt, IV-Rentner und lebt allein. Es stellt sich heraus, dass er brutal geknebelt wurde. Der Ort des Verbrechens ist ein altes Bauernhaus in einem beschaulichen Dorf bei Amriswil.

DNA-Spur führte zu Dogan

Sechs Verdächtige sind jetzt zwar in Untersuchungshaft, der mutmassliche Haupttäter ist aber nach wie vor auf freiem Fuss. Es handelt sich um den 36jährigen Kurden Nurullah Dogan. Nach ihm sucht die Polizei seit zwei Jahren. Seine DNA wurde am Tatort gefunden. Trotz Fahndungsfoto und einer Belohnung von 5000 Franken wurde er nicht gefasst.

Der getötete IV-Rentner hatte Kontakte zu türkisch-kurdischen Kreisen. Das fand die Polizei heraus. Zeugen berichteten von Streitigkeiten zwischen dem Opfer und den mutmasslichen Tätern, einige Wochen vor dem gewaltsamen Tod des IV-Rentners. Die Fahnder hätten auch Hinweise auf das Motiv der Tat gefunden, sagt Staatsanwalt Haffter. Mehr verrät er aber nicht, da die Ermittlungen noch laufen und Dogan nicht gefasst ist.

Nach dem Mord in Kümmertshausen hatte die Polizei eine Sonderkommission eingesetzt. Es dauerte trotzdem ein Jahr, bis feststand, dass Nurullah Dogan etwas mit der Tat zu tun hat. Damals gab es schon Hinweise, dass er nicht alleine war. Nach einem weiteren Jahr wurden die ersten beiden Verdächtigen verhaftet.

Noch mehr Vorwürfe

Die Festgenommenen sind für die Polizei keine Unbekannten. So läuft gegen den Mann, der in Baden-Württemberg verhaftet wurde, bereits ein Verfahren in Deutschland. Ein Kurde wurde in St. Gallen gefasst, auch seine Daten waren bereits bei der Polizei registriert. Haffter bestätigt, dass den Inhaftierten noch weitere Straftaten vorgeworfen werden.