Die Online-Partnerbörse Parship hat Schweizerinnen und Schweizer zu ihrem Liebesleben befragt. Ostschweizer lernen ihre Partner besonders oft im Ausgang kennen.
«Die Ostschweiz gilt als die flirtfreudigste und offenste Region der ganzen Schweiz», sagt Parship-Psychologin Barbara Beckenbauer. Die Online-Partnerbörse Parship bietet knapp zwei Wochen vor Valentinstag Einblicke in das Liebesleben von Schweizerinnen und Schweizern. 1510 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz im Alter zwischen 18 und 69 Jahren hatten an der Umfrage teilegenommen. Eines der Ergebnisse: In der Zentral- und Ostschweiz leben durchschnittlich weniger Singles als in der übrigen Schweiz. Die meisten Singles leben im Raum Zürich. Dort gaben 43 Prozent der Befragten an, nicht in einer Beziehung zu sein. Gemäss Beckenbauer ist dies nicht verwunderlich: «Zürich hat viele Ausbildungsinstitute. Viele junge Leute zieht es in die Grossstadt.» Ausserdem sei es ein belebter Ort, an dem sich auch Singles nicht einsam fühlen.
In der Ostschweiz sind rund ein Drittel der Befragten Singles, nicht alle gewollt: 37 Prozent äussersten einen grossen Wunsch, den Beziehungsstatus von «Single» auf «in einer Beziehung» ändern zu können. Auf die konkrete Frage, ob sie sich vornehmen würden, 2018 auf Partnersuche zu gehen, antworten in der Ostschweiz allerdings 26 Prozent «Nein, ich möchte zurzeit keinen Partner/keine Partnerin.» Im Schweizer Durchschnitt sagten dies lediglich 22 Prozent.
Als wichtigsten Beweggrund, wieder eine Beziehung zu suchen, gibt die Hälfte der Singles in der Schweiz an: «Ich möchte meinen Alltag mit jemandem teilen», gefolgt von: «Mir fehlt die körperliche Nähe». Die Umfrage gibt auch Auskunft über die Anzahl der Singles, die noch nie einer Partnerschaft waren: Ein Fünftel der Ostschweizer Singles hatten noch nie eine Beziehung.
Es ist noch nicht lange her, als Online-Dating verschmäht wurde. Nun scheint es schweizweit die meistgenutzte Methode zu sein, um jemanden kennen zulernen (siehe Grafik). In der Ostschweiz wird das Internet zur Partnersuche vergleichsweise seltener genutzt. Hier lernt man einen neuen Partner oder eine neue Partnerin am häufigsten im Ausgang kennen.
Rund ein Drittel aller Singles überlassen die Liebe dem Zufall, sie betreiben keine zusätzlichen Anstrengungen bei der Partnersuche. Auffallend ist dabei der Unterschied zwischen Männern und Frauen: «Männer sind nicht nur viel aktiver bei der Partnersuche als Frauen, sondern halten auch häufiger auf verschiedenen Kanälen die Augen offen, um jemanden kennen zulernen», sagt Barbara Beckenbauer. 48 Prozent der Frauen gaben an, nichts unternommen zu haben, bei den Männern waren es 29 Prozent. Dies sei evolutionsbiologisch bedingt: «Der Mann ist in den meisten Fällen die treibende Kraft.» Trotz der Emanzipation der Frau in unserer modernen Gesellschaft bleibe dieser Urinstinkt bestehen. «Ob das gut ist oder nicht, darüber lässt sich streiten», sagt Beckenbauer.