HEERBRUGG. Sie lungern herum oder rasen mit ihren getunten Autos durchs Dorf: Für junge Männer aus dem Mittelrheintal hat sich Heerbrugg zum Treffpunkt entwickelt. Die Polizei hat ihre Präsenz deshalb verschärft.
«Klagen wegen übermässigem Lärm, herumlungernden Personen und mehrfachem Zirkulieren mit getunten Fahrzeugen beschäftigen die Polizei und die Behörden seit geraumer Zeit.», heisst es in einer Medienmitteilung der Kantonspolizei St.Gallen. Die Polizei nimmt die Reklamationen ernst. In Absprache mit dem Untersuchungsamt Altstätten und den betroffenen Mittelrheintaler Gemeinden intensivierte die Polizei seit Mai 2010 ihre tägliche Präsenz und Kontrollen im Zentrum von Heerbrugg. Dabei wurde sie zweimal durch Angehörige der Grenzwacht unterstützt. Bislang wurden mehrere Anzeigen und Wegweisungen verhängt, schreibt die Kantonspolizei weiter.
Zehn Personen wurden mündlich verwarnt und auf die gesetzlichen Vorschriften aufmerksam gemacht. Gegen acht Personen verfügte die Kantonspolizei eine 24-stündige Wegweisung für das Bahnhofs- und Postgelände. Sie waren durch besondere, oftmals lautstarke und aggressive Fahrweise im Bereich der Bahnhofstrasse aufgefallen. Ein in Balgach wohnender 24-jähiger Mann beachtete dies nicht, was eine erneute Wegweisung von 30 Tagen nach sich zog. Zudem wurde er beim zuständigen Untersuchungsamt verzeigt. Eine Person wurde wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Anzeige gebracht.
Bei Geschwindigkeitskontrollen im 60 km/h Bereich wurden zehn Lenker von Personenwagen wegen schwerer Verkehrsregelverletzungen zur Anzeige gebracht. Gemessen wurden Geschwindigkeiten zwischen 72 km/h und 112 km/h. Gegen 18 Lenker wurden wegen geringeren Übertretungen wie Geschwindigkeitsüberschreitungen und widerrechtlich abgeänderten Fahrzeugen, Anzeigen erstellt. Zudem wurden mehrere Ordnungsbussen ausgestellt.
Obwohl eine deutliche Verbesserung der Situation eingetreten ist, will die Kantonspolizei die intensiven Kontrollen fortsetzen. (kapo/sg)