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Ostschweiz
Die beiden Künstler, Patrik und Frank Riklin, haben vor dem St.Galler Kloster eine neue Kunstaktion gestartet. Eine kurze Erklärung haben sie abgegeben, Interviews wollen sie allerdings keine geben.
(tn) Die Welt sei aus den Fugen geraten, schreiben die beiden Künstler, Frank und Patrik Riklin, in einer Medienmitteilung. «Es scheint, die Menschen sässen entweder in Quarantäne oder sie stünden auf Barrikaden. Unsere weltanschaulichen Koordinaten, unsere ethischen Überzeugungen, unsere Wertesysteme verschieben sich.»
Hier wollen die St.Galler Konzeptkünstler ihre «‹Zehn Gebote Vol.2› für die Gesellschaft der Zukunft in Stein meisseln». Die öffentliche «Meisselung», wie sie ihre Aktion nennen, findet während zehn Tagen vom 22. Juni bis 1. Juli 2020 vor der St.Galler Kathedrale statt und kann zu jeder Zeit über einen Livestream mitverfolgt werden.
«Durch die gesellschaftliche Notlage ist in uns die innere Notwendigkeit entstanden, ‹Zehn Gebote Vol. 2› in Stein zu meisseln, um die Welt damit zu konfrontieren. Die Gesellschaft hat sich verirrt und steht kurz vor dem Verdursten. Die Welt braucht Sinnorientierung», kommentieren die Künstler ihr Projekt, bevor sie in Bezug auf ihre neuste Arbeit ins ewige Schweigen verfallen wollen.
Nach der Kunstaktion werden die insgesamt rund eine Tonne wiegenden Steinblöcke der Riklins nach Zürich transportiert. Dort wollen die Riklins die Zehn Sandstein-Tafeln an einem noch «geheimen, öffentlichen Ort ausstellen und überlassen sie dem Markt».
Am Montag hatten die St.Galler Künstler Frank und Patrik Riklin beim St.Galler Klosterplatz ihr neustes Projekt gestartet: Unter einem Holzgerüst begannen die Brüder Insignien auf Steinplatten zu meisseln. Bei Passantinnen und Zuschauern herrscht grosses Rätselraten, was da vor sich ging. Die Künstler hüllten sich am Montag in Schweigen.