Eine Gruppe aus Altnau-Güttingen hilft ab 1. Januar 2021 beim Löschen. Die Zusammenarbeit ist vorerst befristet auf drei Jahre.
60 Feuerwehrleute wäre der Soll-Bestand in Münsterlingen. Von diesem Richtwert entfernt man sich seit fünf Jahren kontinuierlich - trotz aller Bemühungen, Neumitglieder zu rekrutieren. Momentan hat die Münsterlinger Truppe noch 40 Mitglieder. Kommandant Daniel Rüesch berichtet:
«Vor allem tagsüber und im Atemschutz haben wir ein Problem.»
Dieses könne nicht länger hingenommen werden. Aus diesem Grund ist man auf die Suche nach einer Kooperationsmöglichkeit gegangen. Das Feuerwehrkommando und auch die politischen Verantwortlichen haben verschiedene Modelle geprüft. Mit Blick auf die unmittelbare Nachbarschaft wurde das Gespräch mit den Vertretern des Feuerwehrzweckverbandes Altnau-Güttingen gesucht. Nun liegt eine Leistungsvereinbarung auf dem Tisch, die eine befristete Zusammenarbeit ab dem 1. Januar 2021 regelt. Das oberste Ziel ist dabei die Aufrechterhaltung und die Gewährleistung des alltäglichen Feuerwehrbetriebs.
Kommandant Rüesch erklärt, dass bei mittleren und grossen Bränden ab nächstem Jahr der Alarm nicht nur bei den Münsterlingern losgehe, sondern auch bei einer Unterstützungsgruppe aus Altnau-Güttingen. Dieser würden rund 20 Feuerwehrleute angehören. Dank der kurzen Distanz mache eine solche Zusammenarbeit Sinn.
Die Kooperation ist befristet, weil sich die Beteiligten aktuell noch Gedanken über die definitive mittel- und längerfristige Ausgestaltung machen. Der Trend gehe schweizweit in die Richtung, dass sich kleinere Feuerwehren zu grösseren Zweckverbänden zusammen schliessen. «Das ist jetzt ein Versuchsprojekt», erklärt Daniel Rüesch. Nächstes Jahr werden verschiedene gemeinsame Übungen stattfinden. Die Arbeitsweise wird abgestimmt und die benachbarten Kollegen müssen sich Ortskenntnisse in den beiden Einzugsgebieten aneignen.
Der letzte Einsatz der Münsterlinger Feuerwehr ist zum Glück übrigens glimpflich verlaufen. Ein Brandmelder in der Psychiatrie hat am 5. Dezember Alarm geschlagen. Der Grund: In einem Backofen sind Guetzli verbrannt.