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Ernst Bühler (SVP) kandidiert für den Gemeinderat Zihlschlacht-Sitterdorf. Die Ersatzwahl vom 13. Juni ist nötig, weil Gemeinderat Christian Hinterberger zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt worden ist. Für den freien Sitz bewirbt sich ein Trio.
«In der Region ist Zihlschlacht-Sitterdorf jene Gemeinde, die mir am besten gefällt», sagt Ernst Bühler im Brustton der Überzeugung. Er lobt den inneren Zusammenhalt und schätzt das bodenständige Wesen der Bevölkerung, die trotzdem offen für Neues sei. Dass er sich in Zukunft für seinen unmittelbaren Lebensraum in einem öffentlichen Amt engagieren möchte, überrascht daher nicht.
«Ich fühle mich hier wohl und möchte der Gemeinde etwas zurückgeben», begründet Bühler seine Kandidatur. Er wäre nicht der Erste in der Familie, der sich einer solchen Aufgabe verschreibt: Grossvater Ernst war viele Jahre Gemeindeammann von Amriswil und ist im Thurgau eine bekannte politische Grösse. «Das hat mich geprägt», sagt der Kandidat.
Der Einstieg in die Politik war im Falle Ernst Bühlers somit nur eine Frage der Zeit. Er habe schon länger damit geliebäugelt und sei auch von Einwohnern, Gewerbetreibenden und Kollegen aus dem Turnverein immer wieder darauf angesprochen und ermuntert worden, erzählt der 33-jährige Familienvater. Zweifel, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, hat Bühler nicht: «Ich kenne viele Leute und bin in der Gemeinde gut vernetzt.»
Ausserdem bescheinigt er sich eine rasche Auffassungsgabe, Ausdauer und die Fähigkeit, Arbeiten effizient zu erledigen. Fehlerlos sei auch er nicht, räumt Bühler freimütig ein und nennt umgehend ein Beispiel: «Ich möchte immer vorwärtsmachen und vernachlässige dabei manchmal den Blick nach links und rechts.» Sein Wesen beschreibt Bühler als «eher ruhig», wenngleich er auch temperamentvoll sein könne.
Den Umstand, dass ihm zwei Personen den Sitz im Gemeinderat Zihlschlacht-Sitterdorf streitig machen, beklagt er nicht – im Gegenteil: «Ich finde es gut, dass es eine Auswahl gibt. Das ist eine spannende Ausgangslage.» Bühler ist Mitglied der SVP, weicht aber gelegentlich auch von der Parteilinie ab. Berührungsängste mit Repräsentanten anderer Parteien habe er nicht, versichert Bühler. Er könne mit allen Leuten reden, was eine wichtige Voraussetzung für ein Behördenmitglied sei.
Am Ressort «Sicherheit und Landwirtschaft» fände er - nicht zuletzt aufgrund seines beruflichen Werdegangs - grossen Gefallen. Als Gemeinderat würde er sich aber auch dafür einsetzen, vereinsunabhängige Freizeitangebote für die Jungen zu schaffen. Hier ortet Bühler noch einen gewissen Nachholbedarf. Und wie kommt die Kandidatur und mögliche Amtsübernahme in der Familie an? «Meine Frau meint, dass ich diesen Schritt wagen soll, wenn es mir Spass macht. Die Freude würde ich dann auch mit nach Hause nehmen», antwortet Bühler.
Die drei Kandidierenden für den freien Sitz im Gemeinderat stellen sich am Dienstag, 1. Juni, 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle Zihlschlacht vor. Die Wahl findet am 13. Juni statt.
Ernst Bühler wurde am 5. März 1988 geboren, wuchs in Amriswil auf und bekam seine berufliche Grundausbildung in der Landwirtschaftlichen Schule Arenenberg. Nach dem Besuch der Handelsschule folgte eine Weiterbildung zum Agrotechniker HF. Von 2012 bis 2018 war er Fachmitarbeiter «Anbau» in der Bischofszell Nahrungsmittel AG. Seit 2019 ist er für die Mobiliar Versicherung als Schadeninspektor im Bereich Landwirtschaft tätig. Bühler ist verheiratet und Vater von drei Kindern. In seiner Freizeit widmet er sich der Schafzucht und dem Schwingen, zudem ist er Mitglied des Turnvereins und der Feldschützen Zihlschlacht. (st)