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In Wuppenau feierte dieses Wochenende die Gemeinde ihr 50-jähriges und die Musikgesellschaft ihr 125-jähriges Bestehen. Mit einem grossen Umzug und einem Festakt wurden die Feierlichkeiten begangen.
Fantasievoll, bunt, optimistisch. Ein Feuerwerk an Gemeinsinn, tolle Musik, neue Uniform, Festreden, dazu ein bejubelter Festumzug und prächtiges Wetter als Zutat für das Herz. Dies alles sorgte für eine einmalige Stimmung am Doppeljubiläum «50 Jahre Gemeinde und 125 Jahre Musikgesellschaft Wuppenau».
Der Festumzug am Sonntagmorgen bildete den Höhepunkt. Beteiligt waren alle drei Dörfer – Heiligkreuz, Hosenruck, Wuppenau –, die seit 50 Jahren die politische Gemeinde Wuppenau bilden. Aber auch alle zwölf Weiler nahmen teil: Welfensberg, Gabris, Oberheimen, Leuberg, Waldwies, Grub, Mörenau, Gärtensberg, Almensberg, Greutensberg, Secki und Remensberg. Des Weiteren Vereine, Kirche sowie die Schule.
Die 26 Gruppen liefen in ihrer Kreativität zur Höchstform auf. «Super, dass uns diese Plattform geboten wurde. Viele Leute wissen gar nicht, wie vielfältig und schön es bei uns ist», sagt Umzugsteilnehmerin Barbara Hofstetter aus Gabris. «Kurzfristig haben wir uns zusammengetan und den speziellen Kircheneinsturz von 1929 in Welfensberg dargestellt», erklärt Peter Schweizer.
Heidi Fischer, zuständig im OK für den Umzug, sagt: «Mir sind die Tränen gekommen. Bis zum Schluss haben sich noch Gruppen angemeldet. Unglaublich dieser Zusammenhalt und diese Kreativität.» Die Idee zum Festumzug war schon vor Corona auf dem Tapet. Das überwältigende Zusammenspiel von Jung und Alt war traumwandlerisch.
Strahlend vor Stolz über den Einsatz seiner Einwohner eröffnet am Nachmittag Gemeindepräsident Martin Imboden den Festakt und begrüsste Ehrengäste wie Regierungspräsidentin Monika Knill, ehemalige Gemeindeammänner, Gemeinderäte und weitere Persönlichkeiten. «Darf ich einen Wunsch äussern?», fragt der Gemeindepräsident. «Ja, ja», ertönt es aus dem Publikum. «Ich wünsche mir weiterhin Einsatz fürs Gemeinwohl», sagt Imboden. Sein Gesichtsausdruck verrät, wie sehr er zufrieden ist, mit dem was für die Jubiläen auf die Beine gestellt worden ist.
«Petrus ist wohl ein Wuppenauer», sagt Regierungspräsidentin Monika Knill mit Blick aufs Kaiserwetter und zeigt gleich ihre Verbundenheit mit dem feiernden Volk: «Möget Ihr no?» und schon gehörte ihr alle Aufmerksamkeit.
Knill versetzt sich in die Lage einer Werbeagentur und liest witzige Texte für mögliche TV-Werbespots für Wuppenau vor: Von barfuss der Musik nachlaufen, Aus- und Weitblick, bis Naturorte, wo «Dich in der Nacht keiner mehr findet». Sie ruft dazu auf, weiterhin die Gemeinschaft, den Zusammenhalt, die Vereine sowie die Ehrenamtlichkeit zu pflegen. Ihre Worte werden mit grossem Applaus belohnt.
Der katholische Pfarrer des Pastoralraums Nollen-Lauchetal Marcel Ruepp und der reformierte Pfarrer Michael Neracher aus Schönholzerswilen ergänzen mit besinnlichen Worten die Feier. Und als alle mitsingen und klatschen bei «When the Saints go Marching in» und alle aufstehen beim «Thurgauer Lied» – verstärkt durch den Auftritt der Sängerrunde am Nollen – verleiht dies dem Fest eine weitere nachhaltige Note mit ökumenischem Segen.
Beim Auftritt der jubelnden «125-Jahre-MG Wuppenau» in den schmucken neuen Uniformen, stilvoll in Blau und Schwarz, und diese mit dem Musikstück «Auf uns» geradezu über sich hinauswuchsen, wunderte sich niemand. Der temperamentvolle Einstieg unterstrich Präsident Robert Steiger mit einem historischen Rückblick und grossem Dank an alle Sponsoren.
Tosender Applaus ertönte speziell für Hans Zahner, der seit 60 Jahren in der MG Wuppenau spielt. Auch die peppige Unterstützung des Musikgesellschaft Tägerschen-Tobel hat dem Fest eine nachhaltige Note verliehen. Mit herzlichem Applaus belohnt wurde auch das gesamte OK, die alle einzeln auf der Bühne vorgestellt wurden. Das Lächeln im Gesicht von Co-OK Präsident Patrick Clesle verriet: «Ich bin sehr zufrieden.»
Gefeiert wurde bereits ab Freitag im Festzelt mit einem Konzert der «Blaumeisen». Der Samstagabend war geprägt von der Klassenzusammenkunft und dem Oktoberfest.