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Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Der Weinfelder Stadtrat hat seine Legislaturziele vorgestellt. Er orientiert sich nach dem Leitsatz «Stärken stärken». Grosse Veränderungen bleiben aus, im Einzelnen zeigen sich aber doch neue Schwerpunkte.
«Wo wir gut sind, wollen wir noch besser werden. Gleichzeitig nicht auf jeder Hochzeit tanzen», so fasst Stadtpräsident Max Vögeli die Ziele des Weinfelder Stadtrats für die kommenden vier Jahre zusammen. In einer eintägigen Klausurtagung hat die Exekutive ihre Legislaturziele 2019-2023 erarbeitet.
Gestern hat sie diese den Medien in der Kantine der KVA präsentiert – mit Blick von oben auf die junge Stadt. In den meisten Punkten sind die Ziele und die Strategie die selben geblieben wie in der vergangenen Legislatur, so auch die Vision: «Weinfelden – ein starker Standort – bietet mehr!»
Gewisse Formulierungen wurden in den Zielsetzungen angepasst. Die Stadt will nun beispielsweise «selbstbewusst» auftreten, dafür ist die «Spitzenposition im Thurgau halten» bei Sport-, Kultur- und Freizeitanlagen rausgestrichen worden, und Arbeitsplätze sollen nicht mehr nur «gewonnen» sondern auch «erhalten» werden. Zudem stehen fünf neue Punkte auf der Liste.
● Wir nutzen die Digitalisierung, wo es für unsere Kunden und Mitarbeitenden sinnvoll und möglich ist.
● Wir setzen uns für eine nachhaltige Entwicklung ein.
● Wir unterstützen das im öffentlichen Interesse stehende private Engagement und fördern es, wo nötig.
● Ein besonderes Anliegen ist uns ein lebendiges und belebtes Ortszentrum.
● Wir setzen uns mit der längerfristigen Entwicklung von Weinfelden auseinander.
Der Stadtrat will sich neu auch mit der längerfristigen Entwicklung der Stadt auseinandersetzen, erklärt Max Vögeli: «Der Thurgau hat seine Strategie 2040 vorgelegt, auf eidgenössischer Ebene gibt’s die Energiestrategie 2050. Auch wir wollen daher weiter vorausschauen. Wie wir das tun werden, ist noch offen.» In seinem Ressort wolle er weiterhin auf eine solide Finanzlage und einen attraktiven Gesamtsteuerfuss achten.
«Das Wichtigste ist und bleibt, dass die Gemeinde gut funktioniert.»
Einige Veränderungen plant Ursi Senn-Bieri im Ressort Gesellschaft und Gesundheit. «Alle Konzepte im Bereich Jugend werden neu evaluiert, sie sind teilweise über zehn Jahre alt», sagt sie. Dazu möchte sie ein Konzept für die Quartierarbeit erstellen.
«Wegen der Urbanisierung und Individualisierung gibt es immer mehr ältere, einsame Menschen. Mit der Quartierarbeit möchten wir die Begegnung, gegenseitige Unterstützung und den Austausch in den Quartieren fördern.» Die Stadt habe sich beim Projekt «Engagement-lokal» für Unterstützung beim Aufbau dieser Quartierarbeit beworben.
Im Ressort Hochbau erklärt Daniel Engeli die Ziele in Abwesenheit des Ressortchefs Thomas Bornhauser. «Nebst Daueraufgaben des Bauamts nimmt der Unterhalt der öffentlichen Infrastruktur im Bereich Sport einen hohen Stellenwert ein», sagt er. Zudem würde der Gebäudebestand der Stadt überprüft und der Bereich Energie weiter verstärkt.
«Es gilt, Massnahmen umzusetzen, um die CO2-Emissionen in Weinfelden nachhaltig zu senken.»
In seinem Ressort Tiefbau werde das Rad- und Fusswegnetz in Weinfelden erweitert. «Eine konkrete Massname bildet die Sanierung Burgstrasse, wo ein Trottoir gebaut wird.» Zudem soll der Giessen weiter revitalisiert und besser zugänglich gemacht werden sowie die Gestaltung des Haffterparks für die nächsten Jahrzehnte definiert werden.
Im Ressort Öffentliche Sicherheit von Hans Eschenmoser stehen laufende Aufgaben im Fokus wie der Sicherheitsdienst oder die Feuerwehr. «Dazu muss die Feuerwehr ihr 28-jähriges Tanklöschfahrzeug ersetzen und je nach Ausgang der Abstimmung über den Stadtbus, wird uns dieser beschäftigen.»
Auch Veronica Bieler-Hotz bezeichnet ihr Ressort Soziales als «nicht so dynamisch». Trotzdem gebe ihr vor allem die Berufsbeistandschaft zu tun. «64 Primas (Private Mandatsträger) werden in Weinfelden betreut. Wegen der grossen Arbeitslast ist der Personalbestand stark gestiegen und die Räumlichkeiten im ehemaligen Raiffeisen-Gebäude reichen nicht mehr. Wir suchen eine neue Lösung.»
In seinem Ressort Kultur/Sport/Tourismus sieht Valentin Hasler Verbesserungspotenzial bei der Information über Veranstaltungen in der Stadt. «Eventuell bringen wir da eine Printlösung für die Verteilung in alle Haushalte. Zudem wollen wir das Sportanlagenkonzept Gütti 2020 umsetzen und das Weinweg-Angebot weiter ausbauen.»