Am Freitag war Walter Struplers letzter Tag als Gemeinderat. Er blickt auf 16 abwechslungsreiche Jahre zurück. Verändert hat sich vieles. Geblieben ist sein Humor.
Mit 66 Jahren fängt Walter Struplers Leben als Pensionär an. Am Freitag war sein letzter offizieller Arbeitstag als Gemeinderat von Weinfelden. 16 Jahre lang hat er dieses Amt mit viel Herzblut und Engagement ausgefüllt. Nun sei es aber an der Zeit, Platz für die jüngere Generation zu machen, meint er.
Ein Moment des Rückblicks offenbart die Veränderungen. Viel habe sich im Bereich Tiefbau, dem er immer vorgestanden hat, getan. Strupler war dabei, als in Weinfelden der erste Betonkreisel gebaut wurde und er hat die Errichtung des 100. Thurgauer Kreisels miterlebt. Zudem hat er beim Bau der Unterführung Wilerstrasse, bei der Umfahrungsstrasse und verschiedenen Bachrenaturierungen mitgearbeitet.
«Vor allem die Ansichten, Bedürfnisse und Ansprüche der Bevölkerung haben sich in den vergangenen Jahren stark geändert»
Doch wenn es um die Strassen gehe, sei die Grenze zwischen privaten und öffentlichen Grundstücken sowieso immer Thema. «Jemand sagte mir mal, was Strupler nicht will, das darf nicht sein», sagt er und grinst. Mit Kritik müsse man umgehen können in so einer Position. Und manchmal sei es auch wichtig, sich klar zu machen, dass nur wenige Weinfelder stets kritisieren. «Es gab auch sehr viele gute Gespräche und positive Rückmeldungen.» Die Zeit als Gemeinderat will er nicht missen: «Ich habe viel gelernt und tolle Leute kennen gelernt», sagt er.
Vermissen werde er die Gemeinderatssitzungen am Dienstagabend. «Vor allem die Nachsitzungen», sagt Strupler und lächelt. Er hat seinen Humor nie verloren. Nicht in der Politik und auch nicht, als er vor vier Jahren seinen schweren Unfall hatte. Das bestätigt sein langjähriger Weggefährte Max Vögeli:
«Walter hat immer einen guten Spruch auf den Lippen.»
Er hinterlasse als Gemeinderatskollege schon eine Lücke, auch sein Fachwissen werde fehlen. Für die Übergabe an den Nachfolger ist alles bereit. Eine Pendenz hat Strupler am Freitag noch bereinigt. Nun kann er sich mit vollem Elan seinem Ruhestand widmen – und seinen Büchern.