Uttwil
Noch nie war das Schaffen des Künstlers Ernst Emil Schlatter so umfassend zu sehen

Die Gesellschaft Frohsinn Uttwil präsentiert in der örtlichen Mehrzweckhalle eine umfassende Ausstellung mit Werken des Grafikers, Zeichners und Malers. Am Samstag war Eröffnung.

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Ernst Emil Schlatter in seinem Atelier.

Ernst Emil Schlatter in seinem Atelier.

Bild: PD

(red) Noch nie wurde das künstlerische Werk von Ernst E. Schlatter so facettenreich gezeigt, wie es in diesem Herbst im Rahmen des kulturellen Zyklus «100 Jahre Künstlerkolonie Uttwil am Bodensee» ausgestellt wird. Das Fundament der künstlerischen Karriere legte der im Jahr 1883 geborene Schlatter mit einer Lehre als Lithograf in Zürich (1898–1902), gefolgt von Studienjahren in Stuttgart (1905–1907). Danach spezialisierte er sich auf Plakate und entwickelte neue Techniken für die Anwendung der Farblithografie. Unter anderem schuf Schlatter hervorragende Tourismusplakate, so auch für die Rhätische Bahn und für die Mittel-Thurgau-Bahn.

Nach sehr erfolgreichen Jahren als Lithograf bei der Kunstanstalt Wolfensberger und als Dozent an der Kunstgewerbeschule Zürich zog es Schlatter weg aus der Stadt, um in einem ruhigen und inspirierenden Umfeld seiner Leidenschaft als Maler nachgehen zu können. 1920 siedelte Schlatter mit seiner Familie von Zürich nach Uttwil über.

Werbeplakat für die Mittel-Thurgau-Bahn.

Werbeplakat für die Mittel-Thurgau-Bahn.

Bild: PD

Eine Strasse erinnert an den berühmten Einwohner

Thurgauer Landschaften und Darstellungen aus der Bergwelt waren seine liebsten Motive. Aber auch Stillleben und Karikaturen – so auch für die Satirezeitschrift «Nebelspalter» – gehören zum Werk. Weiterhin erhielt Schlatter aber auch viele Aufträge für Plakate und Illustrationen. Zudem schuf er Porträts von unzähligen berühmten Zeitgenossen und ganze Serienwerke in Mappen- und Postkartenformat. Viele Werke zeugen auch von seinen Reisen im In- und Ausland.

Schlatter blieb seiner Wahlheimat Uttwil bis zu seinem Tod im Jahr 1954 treu. Noch heute erinnern sein Grabstein unter der Trauerweide auf dem Friedhof bei der Kirche Uttwil und die Schlatterstrasse im Osten von Uttwil an den angesehenen Einwohner.

Die Ausstellung in der Mehrzweckhalle ist bis 10. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: Sa/So, 14–18 Uhr; Mi/Do/Fr, 16–19 Uhr. Freitag, 1. Oktober, 20 Uhr, Referat.

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