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Am Freitagabend eröffneten die Narrensamen, Rhytüfeli und Aachelemanne sowie die Gottlieber Schnoogge die Fasnacht im Dorf. Sie hissten die Flagge und liessen auch den traditionellen Schwank nicht aus.
Ein nervöses Bibbern liegt in der Luft –, was aber nichts mit der Kälte zu tun hat. Aufgeregte Kinder hüpfen herum und erwarten die Tägerwiler Rhytüfeli schon sehnlichst.
«Gebt mir ein dreifaches Ho Narro!», ruft Daniel Huber vom Fasnachts-OK, als er und die Rhytüfeli auf dem Gemeindeplatz Tägerwilen angekommen sind. Prompt rufen die Anwesenden dreimal «Ho Narro!» Und schon laufen die Narren los.
Die Gottlieber Schnoogge gehen paukenschlagend voran, gefolgt von Gestalten in weissen Hemden. Kinder tanzen aufgeregt hinter den Trompeten her. Das nicht minder laute Schlusslicht bilden die Rhytüfeli.
Am Freitagabend läuteten die Tägerwiler das Fasnachts-Wochenende mit dem traditionellen Hemdglongger ein. «Ich laufe hier mit, weil ich früher eine Fasnächtlerin war, und diese Tradition für meine Tochter wiederbeleben will», sagt Milijana Merk. Auf dem Weg sieht man immer wieder Tägerwiler an ihren Fenstern stehen und winken.
Auch Gemeindepräsident Markus Thalmann folgt den Pauken und Trompeten in ein weisses Tuch gehüllt. «Ich bin ein Tägerwiler Fasnächtler», erzählt er. «Ich hau in der fünften Jahreszeit genau einmal auf den Putz, und das ist hier, an der Dorf-Fasnacht.»
Nach der kleinen Runde um das Sekundarschulareal finden sich alle wieder auf dem Gemeindeplatz ein, wo es ein kleines Konzert gibt. Im Anschluss wendet sich die Fasnachtspfarrerin Elvira Pauli an die Menge. «Wir verplanen unsere nächsten Tage mit der Fasnacht!»
Dann wird die Flagge gehisst, begleitet von der Musik der Guggen. Zwar geht ihnen die Puste aus, bevor die Flagge oben ist, schliesslich weht sie aber wie geplant im kalten Wind. «Für die kakophonischen Klänge unseren Dank», fährt Fasnachtspfarrerin Pauli fort. «Nun zu unserem wohlverdienten Schwank.»
Es folgen kurze Anekdoten von namentlich genannten Tägerwilern und deren Missgeschicken. Von Turnern, die den Bahnhof nicht finden bis zu Sekundarschülerinnen, die von einem grossen Rind verfolgt werden – alle werden durch den Kakao gezogen. Zum Schluss schreien die Anwesenden im Chor: «Borschtig isch diä Sau», und werden ins Festzelt entlassen.
Das lustigste Wochenende des Dorfes hat am Freitag begonnen, das fasnächtliche Treiben hielt das Dorf aber das ganze Wochenende in Atem. Am Samstagnachmittag vergnügten sich die Kleinen am Kindermaskenball.
Am Abend feierten die Grossen an der Rhytüfelinacht und am Maskenball im Felsenkeller. Wegen einer Sturmwarnung konnte der Umzug nicht auf der Bahnhofstrasse durchgeführt werden sondern musste in die Bürgerhalle verschoben werden. Der Böögg wurde aber, trotz Sturm, zum Abschluss der Fasnacht verbrannt