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Von der Swiss Bakery Trophy bringt das Confiserie-Team Mohn Edelmetall nach Sulgen. Ihr «Granny Swiss» wird als bestes Patisserie-Produkt eingestuft.
Nach zwei Monaten sind die hölzernen Trophäen nun endlich in Sulgen eingetroffen. Den Titel des besten Patisserie-Produkts der Swiss Bakery Trophy und den des Kantonssiegers holte sich das Team von Mohn allerdings schon am 1. November. Geschäftsleiter Roger Mohn sagt: «Dieser Titel ist eine Bestätigung für das ganze Team und gibt uns einen Motivationsschub.» Die Freude über den kantonalen Sieg wird auch nicht von der Tatsache geschmälert, dass Mohn den Titel nun bereits zum fünften Mal in Folge holen konnte – bei jeder Teilnahme.
Veranstaltet wurde die Swiss Bakery Trophy 2021 während vier Tage im freiburgischen Bulle. Sie fand im Rahmen des Salon Suisse des Goûts et Terroirs – vergleichbar mit der Thurgauer Schlaraffia – statt. «Ich bin meinen welschen Berufskollegen dankbar für die Organisation», sagt Mohn, der Anlass sei jedes Mal eine spannende Angelegenheit. Eingereicht wurden 1300 Produkte, welche an den jeweiligen Produktionsorten abgeholt werden. Das Team von Mohn reichte das Maximum von zehn Produkten ein, dies in den Kategorien Bäckerei, Patisserie, Konfiserie sowie Snack-Traiteur. Acht davon wurden mit Edelmetall ausgezeichnet.
Dass es sich bei dem Erfolg um eine Teamarbeit handelt, wird schon beim Auswahlverfahren klar. Mohn sagt: «Wir veranstalten firmenintern immer einen Wettbewerb, bei dem alle Abteilungen ihre Produkte einreichen können. Anhand der gleichen Bewertungskriterien wie am Wettbewerb erstellen wir dann eine Rangliste.»
So kann auch der Patisserie-Sieg keiner einzelnen Person zugeordnet werden. «Ich gab lediglich den Wunsch bekannt, etwas Thurgauisches, ein exklusives Apfelprodukt zu wollen.» Gemeinsam habe man an dieser Idee getüftelt und sei schliesslich zum giftgrünen «Granny Swiss» gekommen, welcher 100 Punkte von 100 möglichen Punkten erreichte.
«Die ganze Entwicklung dauerte etwa vier Monate», sagt der Geschäftsleiter. Zuerst sei der Apfel noch rot gewesen, doch dies habe das Team als zu gewöhnlich empfunden und liess sich vom Apfel Granny Smith inspirieren. «Danach musste man an der Rezeptur tüfteln. Wir wollten ein Minimum von Gelatine für den Überzug einsetzen, damit der Apfel trotz allem luftig bleibt. Auch die Gewürze mussten wir anpassen. Die Vanille sollte dem Apfel Raum lassen.» Ein richtiger Thurgauer ist der Apfel auch durch seine Zutaten. «Die Äpfel, den Süssmost und auch den Rahm holen wir aus der Region.»
«Der Granny Swiss ist sehr intensiv», sagt Roger Mohn und recht hat er. Unter der grünen Hülle verbirgt sich eine fluffige Haube aus Apfelmus und Rahm. Der Kern bilden Apfelstücke, welche auf einem weichen Boden überzogen mit Couverture liegen. Neben dem Apfel sticht eine Note von Zitrone heraus und dämpft die Süsse. Die Testpersonen der Redaktion beschreiben sie als fein und sind überzeugt von der Kombination der verschiedenen Komponenten. Abgerundet wird das Produkt durch einen Stiel aus Schokolade.
Der «Granny Swiss» ist für 4,90 Franken in den Filialen erhältlich. Weiter holte Mohn mit Biber-Orangen-Carré Gold, mit Herdöpfelchnopf mit Chrut und Rippli, Banana-Mamma-Schnitte und Mostinder Silber sowie Bronze mit Thurgauer Öpfel-Birebrot, Mohnschiffli und Maccadamia-Blume.
«Für die nächste Swiss Bakery Trophy in zwei Jahren bereiten wir uns indirekt vor, indem wir uns Ideen notieren», sagt Mohn. Sein Vater habe immer gesagt, man könne einen Wettbewerb nur gewinnen, wenn man mitmache und genau dies habe das Team wieder vor.