Das Initiativkomitee für die Freihaltung der Festwiese sieht im Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege «zusätzliche Stolpersteine». Es hofft auf ein Ja der Stimmbürger am 7. März, das den Weg zu einer sinnvollen Alternativlösung ebnen würde.
Der Stadtrat zeigte sich am Dienstag erfreut über die Stellungnahme der eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD), welche «Grünes Licht» erteile für den Neubau des Stadthauses auf der Festwiese. Das Initiativkomitee, welches die Realisierung eines Gebäudes für die Stadtverwaltung an diesem Standort verhindern will, interpretiert das Schreiben der EKD nun erwartungsgemäss aber ganz anders, wie eine Medienmitteilung zeigt.
Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) äussere sich in ihrem Bericht differenziert zum Stadthausprojekt «Schlussstein», heisst es darin. Grundsätzlich halte sie eine Baute auf dem Bärenplatz zwar für möglich, aber sie nenne mehrere wichtige Vorbehalte gegen das Projekt, schreibt das Komitee und zählt auf:
Bemängelt würden ferner die Gestaltung des Laubengangs, der Verlust der Baumallee und die technischen Aufbauten auf der Festwiese. Eine Versetzung und Absenkung der Tiefgarage und des gesamten Gebäudes wäre vorteilhaft.
Der Stadtrat könne diese Einwände nicht ignorieren, nachdem er die EKD um eine Stellungnahme gebeten habe, heisst es in der Mitteilung.
«Falls er am ‹Schlussstein› festhält, muss er die erwähnten Nachbesserungen ernst nehmen und liefern. Sonst würde er erneut die Bedingungen der Denkmalpflege missachten.»
Diese Änderungen bedeuten gemäss den Initianten Mehraufwand, führten zu Mehrkosten und wohl auch zu einem Nachtragskredit. Die Diskrepanz zum Projekt von 2016 wäre erheblich.
Damit entpuppe sich die scheinbare Zustimmung der EKD für den Stadtrat als zusätzlicher Stolperstein.
«Der Hindernislauf geht weiter, neue Hürden kommen dazu. Keines der Probleme ist gelöst, im Gegenteil. Über dem Projekt schwebt bekanntlich auch das Urteil des Verwaltungsgerichts: nicht bewilligungsfähig!»
Kreuzlingen stecke mit dem Projekt «Schlussstein» auf einem steinigen Weg fest, schreibt das Komitee. Eine umsichtige Planung vor der Abstimmung von 2016 hätte diese Schwierigkeiten im Voraus verhindern können.
Die Initiative setze sich für eine verschönerte freie Festwiese ohne Stadthaus ein. «Das Volk soll das letzte Wort haben, nicht Kommissionen und Gerichte.» Ein Ja zur Initiative, über welche am 7. März abgestimmt werden wird, gebe dem Stadtrat den Auftrag, die räumlichen Verbesserungen auf andere und kostengünstigere Art zu lösen. Sie öffne den Weg zu sinnvollen Alternativen, die man sich leisten könne.
Auf ihrer Website haben die Initianten bereits ein Video zum Abstimmungskampf aufgeschaltet.