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Am Samstag hat in Schönholzerswilen das Thurgauer Kantonale Nachwuchsschwingfest stattgefunden. Insgesamt stiegen 318 Buben im Alter zwischen acht und siebzehn Jahren ins Sägemehl.
Normalerweise findet auf der Wiese in Schönholzerswilen das traditionelle Seilziehfest des Seilziehclubs Thurtal statt. Am Samstag dient das Areal aber einer anderen Sportart als Austragungsort für ihre Wettkämpfe. 318 Buben im Alter von acht bis siebzehn Jahren kämpfen im Rahmen des Thurgauer Kantonalen Nachwuchsschwingfests um einen der begehrten Eichenzweige. Zum Fest angereist sind Nachwuchsschwinger aus sechs Ostschweizer Kantonen sowie je einem Gastklub aus dem Bernbiet und dem Kanton Luzern.
Am Rand der Wettkampfarena, die die Gastgeber vom Schwingclub am Ottenberg eingerichtet haben, steht Andi Dahinden. Auf der Rückseite seines Shirts prangt der Schriftzug «Schwingerpapi». Der Mann aus Mettmenstetten beobachtet seinen zehnjährigen Sohn Juri, der in einem der sechs Sägemehlringe gerade um die begehrten Punkte kämpft. Er sagt:
«Juris Grossvater war ein leidenschaftlicher Schwinger. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass sich Juri ebenfalls für diesen Sport entschieden hat.»
Den Schwingsport empfindet er als Lebensschule, die unter anderem das Verlieren lehrt.
Beim Beobachten der Kämpfe fällt auf, dass sich schon die Kleinsten an die Regeln des Schwingsports halten. Nachdem sie in die Zwilchhosen gestiegen und den Gurt festgezurrt haben, schütteln sich die Kontrahenten die Hände. Nach dem Kampf wischt der Gewinner dem Unterlegenen kollegial das Sägemehl vom Rücken. Dennoch fliessen hie und da ausserhalb des Wettkampfplatzes bittere Tränen, was die Eltern auf den Plan ruft und ihre Qualitäten als Seelentröster fordert.
Für körperliche Verletzungen sind Astrid Sutter und Fabienne Schönholzer vom ortsansässigen Samariterverein zuständig. «Wir haben einiges zu tun. Nebst dem Salben von kleineren Blessuren, massieren und kühlen wir Verletzungen an Schultern und Knien», sagt Sutter. Einen Bub, der sich das Schlüsselbein gebrochen hat, verweisen die beiden Frauen ins Spital.
Während sich die jungen Schwinger ihre Wartezeit in den Mannschaftszelten vertreiben, betritt Lokalmatador Aaron Schönholzer die Arena. Trotz der anspornenden Zurufe des Publikums verliert er die Partie. Er sagt:
«Die Runde hätte ich gewinnen können, ich hätte aufmerksamer sein sollen.»
Dennoch erreicht er den Schlussgang und in seiner Kategorie letztlich den vierten Rang.
Die jungen Schwinger massen sich am Thurgauer Kantonalen Nachwuchsschwingfest in sechs Alterskategorien.
Im Jahrgang 2007/08 standen sich im Schlussgang Aaron Schönholzer aus Schönholzerswilen und Lars Imboden aus Geiss LU gegenüber. Der Gang endete nach Ablauf der gesamten Kampfzeit resultatlos und so erbte am Ende Andrin Stampfli aus Geiss LU den Festsieg.
Im Jahrgang 2006 unterlag Andrin Grob aus Langrickenbach Mario Bösch aus Waldstatt AR mit einem Lätz.
Im Jahrgang 2005 gewinnt der Sirnacher Elias Kundert gegen Jano Müller aus Schönenberg ZH nach 03:07 Minuten mittels Übersprung. (red)